Fast Food am UN-Gipfel
Wenn der Hunger kommt, macht der Klimaschutz Pause
25.000 Teilnehmer tummeln sich in den zehn Messehallen Madrids, die Organisation des Gipfels innerhalb dreier Wochen ist eine Meisterleistung - zweifellos. Doch die Intensität, mit der dieser Tage gegen den klimatischen Weltuntergang gearbeitet wird, hört spätestens bei den körperlichen Bedürfnissen auf.
Karawanen steuern die Verpflegungsstationen an, vorne dabei ein amerikanischer Burger-Brater, der - sagen wir - mäßige Konzepte gegen die kaum abbaubare Verpackungsflut aufbringt. Nebenan gibt es den Salat und das Sandwich aus Plastiktassen, Cola- oder Kaffeebecher verschließen weiterhin Plastikdeckel.
Der kollektive Zigarettengenuss vor den Hallen endet mit den so verteufelten, giftigen Stummelbergen auf dem Boden, das Personal ist sehr bemüht, die Müllhaufen schleunigst abzutransportieren.
Nichts soll den Schein trüben
Nichts soll den Schein des beherzten Klimakampfes trüben. Auch nicht der zur größten Unzeit ausgerufene Öffi-Streik, der halb Madrid am Dienstag lahmlegte und die Klimakämpfer auf Taxis umsteigen ließ.
Das hohe Ziel ist nobel, der Weg dahin wohl nicht.
Michael Pichler, Kronen Zeitung, berichtet vom Klimagipfel aus Madrid
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