Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat sich am Dienstag am Ende seines zweitägigen Besuchs bei der UNO-Klimakonferenz in Madrid mit Spaniens König Felipe VI. ausgetauscht. Dabei lobten die beiden Staatsoberhäupter die ausgezeichneten bilateralen Beziehungen zwischen Spanien und Österreich. Die ökonomischen Bande zwischen den beiden Staaten könnten jedoch noch intensiver werden, sagte Van der Bellen.
Gemeinsam hätten Spanien und Österreich, dass in beiden Ländern derzeit Regierungsverhandlungen am Laufen sind. Für den amtierenden Ministerpräsidenten Pedro Sanchez, dessen Sozialisten bei den Wahlen als Sieger hervorgingen, sei die Lage jedoch aufgrund der Verfassung eine andere als jene in Österreich.
Erstes Treffen bei Thronbesteigung des japanischen Kaisers
Das Treffen mit Felipe war für Van der Bellen die Gelegenheit, die bereits geknüpften Beziehungen mit ihm zu vertiefen, ein erstes Kennenlernen fand bereits Ende Oktober in Japan statt, als der neue „Tenno“, Japans Kaiser Naruhito, offiziell den Chrysanthementhron bestieg. Im Rahmen der feierlichen Zeremonie saßen sich Felipe von Spanien und der Bundespräsident, beide mit ihren Gemahlinnen, gegenüber. „Das ist eine lange Tafel, auf der einen Seite die gekrönten Häupter und vis a vis die demokratisch gewählten“, erinnerte sich Van der Bellen, „da lernt man einander schon etwas besser kennen.“
Einladung an Spaniens König erneuert
Er habe seine Einladung an Felipe bei seinem Besuch in Spanien jedenfalls erneuert, „aber so lange die Regierung nicht steht, tut er sich schwer, Madrid zu verlassen“, so Van der Bellen weiter. Jedoch müsste es ja kein offizieller Besuch sein, auch ein Event wie die Salzburger Festspiele könnten sich da eignen, sagte der Bundespräsident mit Hinweis auf das Jahr 2014. Da wurde im Kunsthistorischen Museum in Wien die erste Velazquez-Retrospektive deutschsprachigen Raum vom damaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer gemeinsam mit der spanischen Königin Letizia eröffnet. Van der Bellen scheint jedenfalls ein Interesse daran zu haben, dass die Jahrhunderte währenden dynastischen Beziehungen zwischen Österreich und Spanien fortgesetzt werden.
Klimagipfel: „Etwas muss getan werden“
Doch noch einmal wanderte das Interesse der Journalisten in Richtung Klimagipfel. Werde dieser etwas verändern, lautete die Frage. „Mein Eindruck ist, dass die überwiegende Zahl der anwesenden Staats- und Regierungschefs der Überzeugung sind, dass etwas getan werden muss“, antwortete der Präsident, der im Vorfeld des Gipfels selbst sagte, es sei „Zeit zum Handeln“. Mit dem Nachbarland Slowakei und dessen Plan, 2023 aus der stromerzeugenden Kohleindustrie auszusteigen, gibt es auch bereits positive Beispiele für Handlungen.
Van der Bellen warnt vor Gefahren der „Klimahysterie“
Zum Stichwort „Klimahysterie“ hingegen, da sehe er die Gefahr, „dass, wenn man zu sehr dramatisiert in den Ohren der Öffentlichkeit, dass dies dann gegenteilige Reaktionen hervorrufen kann“, so die Antwort - so scheint wohl auch bei der Lösung der Klimakrise ein gewisses diplomatisches Geschick vonnöten zu sein.
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