Immer mehr Österreicher spielen Videospiele - und dies auch länger, wie eine repräsentative Umfrage der GfK für den Österreichischen Verband für Unterhaltungssoftware (ÖVUS) zeigt. 5,3 Millionen Einwohner sind demnach Gamer - fast eine halbe Million mehr als noch vor zwei Jahren. Dies sei vor allem der steigenden Verbreitung des Internets zu verdanken.
Sechs von zehn Österreichern (62 Prozent) mit einem Internetanschluss spielen mindestens mehrmals pro Monat auf PC, Konsole, Smartphone, Tablet oder Handheld, rund ein Drittel (33 Prozent) täglich. Die durchschnittliche wöchentliche Spieldauer beträgt 11,5 Stunden, was eine Steigerung von 1,2 Stunden gegenüber 2017 bedeutet. „Das intensive Spielen hat deutlich zugenommen“, stellte Christoph Zeh (GfK) in einem gemeinsamen Pressegespräch mit ÖVUS-Präsident Niki Laber am Mittwoch fest.
Junge zocken am meisten
Am meisten wird in der Gruppe der Zehn- bis 15-Jährigen gezockt. Hier spielen 90 Prozent mehrfach im Monat. Dafür verwenden sie durchschnittlich 16,6 Stunden in der Woche. Den größten Anstieg gegenüber 2017 gibt es in der Gruppe der 30- bis 39-Jährigen. Hier sind 74 Prozent häufige Gamer (2015: 68), die durchschnittlich 11,9 Stunden pro Woche spielen (2017: 8,7). Die Studie zeigt also, „dass wir uns von diesem Stereotypen verabschieden können: der männliche Teenager, der mit dunklen Augen einsam im Dunklen sitzt, ist der typische Spieler. Das stimmt einfach gar nicht mehr“, sagte Laber.
Die Generation 50+ stellt übrigens die nominell stärkste Altersgruppe dar. 1,2 Millionen Frauen und Männer über 50 Jahren, die sogenannten „Grey Gamer“, vertreiben sich mehrmals im Monat die Zeit mit Computer-, Videospielen oder Mobilegames. Der durchschnittliche Spieler ist 35 Jahre alt.
Smartphone bevorzugt
3,4 Millionen Österreicher oder 44 Prozent der regelmäßigen Spieler greifen zum Smartphone. 26 Prozent verwenden eine Konsole, 25 einen PC (je rund zwei Millionen), 17 ein Tablet (1,3 Millionen) und nur sechs Prozent einen Handheld (0,5 Millionen). Dabei zeigt sich auch 2019 ein langjähriger Trend hin zu Smartphone und Konsole, aber weg vom PC.
Keine Männerdomäne mehr
Videospiele sind längst keine Domäne der Männer mehr. Die Gruppe der regelmäßigen Gamer setzt sich aus 46 Prozent Frauen und 54 Prozent Männern zusammen. Allerdings spielen Frauen nur 9,5 Stunden pro Woche, während es bei den Männern 13,3 Stunden sind. Beim männlichen Teil der heimischen Bevölkerung gibt es eine klare Präferenz für PC und Konsole (61 bzw. 66 Prozent). Bei Smartphone, Tablet und Handheld ist dagegen die Wahl des Spielutensils bei den Geschlechtern ausgeglichen.
75 Prozent derjenigen, die mit PC oder Konsole spielen, kaufen sich auch Spiele. Dabei halten sich der Kauf von physischen Produkten (45 Prozent) und jener von digitalen Produkten (40 Prozent) die Waage. Selten werden beide Formen des Spielerwerbs vermischt (14 Prozent).
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.