Fall Skripal usw.

Mordpläne: Putin-Spione nutzten Alpen als Versteck

Ausland
04.12.2019 21:24

15 russische Spione sollen die französischen Alpen als Stützpunkt für Operationen in ganz Europa genutzt haben. Die Agenten gehörten einer Eliteeinheit des russischen Militärgeheimdiensts GRU an, die für Auftragsmorde, Sabotageakte und die Verwaltung toter Briefkästen zuständig ist. 

Wie die französische Zeitung „Le Monde“ berichtete, soll einer der Spione an dem versuchten Mordanschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter Julia beteiligt gewesen sein.

Julia Skripal (Bild: AP, AFP, krone.at-Grafik)
Julia Skripal
Der vergiftete Ex-Doppelagent Sergej Skripal (Bild: AP, krone.at-Grafik)
Der vergiftete Ex-Doppelagent Sergej Skripal
Die beiden Tatverdächtigen auf Bildern einer Überwachungskamera (Bild: Associated Press)
Die beiden Tatverdächtigen auf Bildern einer Überwachungskamera

Agenten sollen Operationen in Europa ausgeführt haben
Ermittlungen westlicher Geheimdienste nach dem Anschlag auf Skripal vom März 2018 führten demnach auf die Spur der Spione. Zwischen 2014 und 2018 hätten sich die russischen Agenten mehrfach in kleinen Orten im Südosten Frankreichs, darunter Annemasse, Chamonix und Evian, aufgehalten, hieß es in dem Bericht. Die Spione seien unter anderem in Bulgarien, Moldawien und Montenegro aktiv gewesen, in Frankreich hingegen nicht. Waffen oder anderes Material wurden demnach nicht sichergestellt.

Der russische Ex-Agent Skripal und dessen Tochter hatten den Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok in Großbritannien im März 2018 nur knapp überlebt. Eine Britin, die in der Region Salisbury mit Nowitschok in Kontakt gekommen war, starb hingegen Ende Juni 2018. Washington und andere westliche Regierungen beschuldigen die russischen Geheimdienste, hinter dem Anschlag zu stecken. Moskau weist die Vorwürfe zurück.

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