Krise in Libyen
UNO-Gesandter warnt vor neuer Flüchtlingswelle
Der UNO-Sonderbeauftragte für Libyen, Ghassan Salame, hat am Samstag vor einer neuen Welle der Migration nach Europa gewarnt, sollte es nicht bald zu einer Stabilisierung der Lage in Libyen kommen. „Wenn der Konflikt nicht bald zu Ende geht, befürchte ich ein Blutbad in Tripolis und eine große Migrationsbewegung“, so Salame in seiner Ansprache bei der Konferenz „Med Dialogues“ am Samstag in Rom.
Salame bedauerte, dass seit Beginn des Konflikts die Einmischung aus dem Ausland zugenommen habe. „Wenn uns die internationale Sicherheit am Herzen liegt, müssen wir handeln. Wenn wir das nicht tun, werden nicht nur Libyens Nachbarländer erhebliche Probleme haben“, so Salame in seiner Ansprache.
Internationale Spaltung bedeute Hürden auf dem Weg zum Frieden in Libyen, kritisierte der UNO-Sonderbeauftragte. Er habe sich stark dafür engagiert, um Friedensgespräche in Libyen zu ermöglichen, es sei jedoch zu keinem Waffenstillstand gekommen.
Erbitterte Kämpfe um Tripolis
In Libyen liefern sich regierungstreue Truppen und Einheiten des abtrünnigen Generals Khalifa Haftars seit April erbitterte Kämpfe um die Kontrolle der Hauptstadt Tripolis. Nach UNO-Angaben wurden bisher mehr als tausend Menschen getötet und rund 120.000 Menschen vertrieben.
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In dem nordafrikanischen Land herrscht schon seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos. Die international anerkannte Einheitsregierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Haftar unterstützt eine Gegenregierung im Osten Libyens.
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