US-Boy Ford gewinnt

Böses RTL-Debakel für Mayer & Co. in Beaver Creek

Wintersport
08.12.2019 21:38

Es ist leider das befürchtete Debakel geworden: Österreichs Ski-Herren sind beim Riesentorlauf von Beaver Creek ganz böse unter die Räder gekommen! Ohne Marcel Hirscher, den Erfolgsgaranten vergangener Jahre, und den nach einem Bandscheibenvorfall außer Gefecht gesetzten Manuel Feller schaute als Top-Platzierung für Österreich gerade einmal Platz 19 für Matthias Mayer heraus. Abseits davon trat mit Tommy Ford im zweiten Riesentorlauf der Saison ein neuer Sieger ins Rampenlicht …

Der 30-jährige US-Amerikaner feierte am Sonntag einen überlegenen Erfolg vor RTL-Weltmeister Henrik Kristoffersen (+0,80 Sekunden) und dessen norwegischen Landsmann Leif Kristian Nestvold-Haugen (+1,23) - ein Sieg beinahe in Hirscher-Manier. Die beste Platzierung von Ford war vor dem Heimauftritt in Beaver Creek ein vierter Rang in Sölden Ende Oktober gewesen. „Es ist für mich ein natürlicher Fortschritt“, meinte der 30-Jährige. „Ich bin sehr glücklich, dass das vor Heimpublikum, Freunden und der Familie geklappt hat.“ Ford ist der erste US-Sieger in einem Herren-Event seit Travis Ganong, der am 27. Jänner 2017 in Garmisch-Partenkirchen eine Abfahrt gewann.

Auch US-Boy Tommy Ford hatte mit mentalen Problemen zu kämpfen. (Bild: GEPA)
Auch US-Boy Tommy Ford hatte mit mentalen Problemen zu kämpfen.

„Die Amerikaner sind schwierig zu schlagen auf diesem Schnee, diesem Heimschnee. Das ist sicher“, sagte Kristoffersen im ORF-Interview. „Erster Sieg: Chapeau! Acht Zehntel, das ist ganz viel.“ Auf den Dritten Nestvold-Haugen hatte Ford 1,23 Sekunden Vorsprung. Ted Ligety fiel im zweiten Durchgang auf Rang elf zurück. Mitfavorit Alexis Pinturault, der in Sölden den Auftakt-RTL gewonnen hatte, kam nicht über den 17. Platz hinaus. Nach dem ersten Durchgang lag Ford nur knapp vor Nestvold-Haugen und Kristoffersen. Ligety war mit 0,61 Sekunden Rückstand auf seinen Landsmann Vierter gewesen.

Für Österreichs Herren setzte es indes eine historische Niederlage - nie hatten die ÖSV-Asse bei einem Beaver-Creek-RTL schlechter abgeschnitten. Bisher war ein achter Platz der Tiefpunkt gewesen - den hatten 2005 und 2006 Hermann Maier bzw. Rainer Schönfelder verbucht. Seit 2007 war immer ein ÖSV-Läufer auf dem Podest gestanden. Diesmal belegte Matthias Mayer als Bester des Österreichischen Skiverbands den 19. Platz. Der Speed-Spezialist und Doppel-Olympiasieger behielt damit die Führung im Gesamtweltcup und liegt nun 21 Punkte vor Landsmann Vincent Kriechmayr.

Matthias Mayer (Bild: GEPA)
Matthias Mayer

„Lässig, dass es so läuft. Ich habe zwei solide Läufe runtergebracht für meine Verhältnisse“, zeigte sich der Kärntner zufrieden. Roland Leitinger fuhr mit Startnummer 46 auf den 21. Platz. Marco Schwarz, der erstmals in Beaver Creek ein Rennen bestritt, beendete die Entscheidung auf dem 25. Rang. Der Tiroler Dominik Raschner sammelte als 28. drei Weltcup-Punkte. Stefan Brennsteiner war bei dichtem Schneetreiben im ersten Durchgang ausgeschieden. „Schwierig zu analysieren oder Worte zu finden. Es passiert einfach zu oft der Fehler“, konstatierte der Salzburger. „Irgendetwas fehlt mir da noch, dass ich das richtig gut im Rennen durchziehe.“

Auch Marco Odermatt, der am Freitag den Super-G in Beaver Creek gewonnen hatte, schied im ersten Abschnitt aus. „Den ganzen Sommer hatte ich keinen Innenski, jetzt in zwei Rennen zweimal, das nervt schon“, meinte der 22-jährige Schweizer, nachdem ihm zum Auftakt in Sölden ein ähnlicher Fehler passiert war.

Das Ergebnis:
1. Tommy Ford (USA) 2:31,25 Minuten
2. Henrik Kristoffersen (NOR) +0,80 Sekunden
3. Leif Kristian Nestvold-Haugen (NOR) +1,23

4. Zan Kranjec (SLO) +1,75
5. Victor Muffat-Jeandet (FRA) +1,78
6. Mathieu Faivre (FRA) +2,06
7. 
Trevor Philp (CAN) +2,09
8. Filip Zubcic (CRO) +2,10
9. Gino Caviezel (SUI) +2,31
10. Justin Murisier (SUI) +2,39
11. Ted Ligety (USA) +2,64
12. 
Matts Olsson (SWE) +2,71
13. Cyprien Sarrazin (FRA) +2,87
14. Luca de Aliprandini (ITA) +3,00
15. Lucas Braathen (NOR) +3,06
16. Loic Meillard (SUI) +3,38
17. Alexis Pinturault (FRA) +3,65
18. Thibaut Favrot (FRA) +3,73
19. Matthias Mayer (AUT) +3,88
20. Alexander Schmid (GER) +3,92
21. 
Roland Leitinger (AUT) +3,94
22. Pawel Trichischew (RUS) +4,05
23. Ryan Cochran-Siegle (USA) +4,08
24. Mattias Rönngren (SWE) +4,24
25. Marco Schwarz (AUT) +4,28
26. Cedric Noger (SUI) +4,41
27. Hannes Zingerle (ITA) +4,61
28. Dominik Raschner (AUT) +5,18

Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.: Stefan Brennsteiner (AUT), Stefan Luitz (GER), Manfred Mölgg (ITA), Aleksander Aamodt Kilde (NOR), Rasmus Windingstad (NOR), Thomas Tumler (SUI), Marco Odermatt (SUI), Sam Maes (BEL)

Disqualifiziert im 1. Durchgang: Adam Zampa (SVK)

Ausgeschieden im 2. Durchgang: Riccardo Tonetti (ITA), Erik Read (CAN)

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(Bild: KMM)



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