Auch Personalprobleme

Hohe Krankenstände: Rettung ist selbst oft krank!

Wien
09.12.2019 06:00

So chaotisch ist das Rettungswesen in Wien wirklich! Wie berichtet, zeigt ein neuer Rechnungshof-Rohbericht auf, wie planlos die Wiener Berufsrettung mit den neun privaten Organisationen „zusammenarbeitet“. Auch alarmierend: Die Mitarbeiter der Berufsrettung sind durchschnittlich 37 Tage pro Jahr krank.

Hier noch mehr Informationen aus dem Rechnungshof-Bericht, der der „Krone“ vorliegt:

  • Die Personalplanung der Berufsrettung erfolgt nur vergangenheitsbezogen. Heißt: Sie „beruhte auf der Anzahl der im jeweiligen Vorjahr gefahrenen Einsätze“. Und: „Eine risiko- und zukunftsorientierte Bedarfsprognose unterblieb.“
  • Die Folgen, wenn man bei der Personalplanung stets nur zurück- und nicht nach vorne blickt, sind klar: Es kam zu massiven Überstunden: Diese stiegen von 2016 bis 2018 auf das 2,75-Fache.
Der Bericht enthüllt chaotische Zustände im Rettungswesen. Kritik kommt von der ÖVP: Markus Wölbitsch und Ingrid Korosec (Bild: ÖVP)
Der Bericht enthüllt chaotische Zustände im Rettungswesen. Kritik kommt von der ÖVP: Markus Wölbitsch und Ingrid Korosec
  • Ein weiterer daraus resultierender Punkt: die hohe Zahl der erkrankten Mitarbeiter. Zitat aus dem Bericht: „Trotz der auffallend hohen Krankenstände des Personals der Wiener Berufsrettung im Jahresschnitt von 37 Tagen pro Vollzeitäquivalent führte die Rettung weder ein zielgerichtetes, systematisches Krankenstandsmanagement durch, noch traf sie Maßnahmen zur beruflichen Gesundheitsvorsorge im Interesse der Beschäftigten.“
  • Was der Rechnungshof noch kritisiert: die Menge an Leitstellen. Zu der Wiener Landesleitzentrale gesellen sich noch die Leitstellen der Privaten. Eine gemeinsame Abwicklung der Gespräche war nicht mehr vorgesehen.
(Bild: Patrick Huber)

„Wir sind fassungslos und erschüttert über die chaotischen Zustände“, erklärt ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec. „Beim Rettungswesen handelt es sich um einen sehr sensiblen Bereich im Gesundheitswesen, bei dem es sehr schnell um Leben oder Tod gehen kann.“

Michael Pommer, Kronen Zeitung

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