Vier gute Gründe

Darum sollten Sie die Finger von Krachern lassen

Wien
11.12.2019 15:05

Sie sind enorm laut, machen Dreck, verpesten die Luft, versetzen zahlreiche Tiere in Panik und sind ohnehin zu großen Teilen verboten. Die Rede ist von Silvesterkrachern. Jahr für Jahr werden diese dennoch tausendfach - auch schon Wochen vor Silvester - gezündet. Jahr für Jahr wird von unterschiedlichsten Stellen vor gefährlichen Sprengkörpern eindringlich gewarnt. Und Jahr für Jahr gibt es dennoch zahlreiche Verletzte. krone.at hat für Sie vier gute Gründe, um von Pyrotechnik die Finger zu lassen, gesammelt.

Ursprünglich wurden Feuerwerke zu Silvester gezündet, um „böse Geister“ zu vertreiben und das neue Jahr mit voller Freude zu begrüßen. Zusammen mit seinen Lieben ein funkelndes Feuerwerk am schwarzen Nachthimmel zu bestaunen, gehört für viele auch heute noch zum perfekten Start ins neue Jahr dazu. Und auch das Zünden diverser Knallkörper ist sehr beliebt. Warum man das Abfeuern diverser Pyrotechnik aber mit Maß und Ziel betreiben bzw. am besten sogar nur in professionelle Hände legen sollte, lesen Sie hier:

Grund 1: Schutz der Tiere
Insbesondere für Tiere ist die Knallerei unerträglich. „Bereits jetzt haben völlig verantwortungslose Rechtsbrecher hinter dem Gelände des Wiener Tierschutzvereins im niederösterreichischen Vösendorf auf dem sogenannten Kellerberg sowie auf dem angrenzenden Nebengrundstück wieder begonnen, Feuerwerkskörper zu ‚erproben‘“, so WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic. Und weiter: „Dieses verantwortungslose Treiben hat verheerende Auswirkungen auf unsere Tiere. Zum Beispiel auf Hunde, die ohnehin schon traumatische Erfahrungen gemacht haben, weil sie aus schlechter Haltung stammen oder etwa vor der Tötung im Ausland bewahrt wurden. Gleichzeitig schafft man für unsere Mitarbeiter und Paten ein völlig unkalkulierbares Risiko. Denn große Hunde in Todesangst und Panik können unberechenbar werden.“

(Bild: stock.adobe.com)

Und auch für Wildtiere kann ein Feuerwerk im Bereich von Waldgebieten lebensgefährlich sein. „Feuerwerkskörper versetzen die Tiere in Panik. Die dadurch verursachte Flucht kann für Wildtiere mit schweren Verletzungen oder sogar tödlich enden“, so der stellvertretende Forstdirektor Herbert Weidinger vom Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien. 

Grund 2: Tonnenweise Müll und verpestete Luft
Die Feinstaub-Belastung der Luft um Mitternacht in Wien entspricht in etwa jener in einem durch Zigarettenrauch dicht verqualmten Raum. Je nach meteorologischer Situation kann es Tage dauern, bis sich die Luftqualität wieder normalisiert hat.

(Bild: APA/Herbert Pfarrhofer)

Neben der Luft werden zudem Straßen und Grünflächen durch herabfallende Reste der Feuerwerkskörper verschmutzt. Mit dem Papier, Karton, Holz und Plastik, oft mit Schwermetallen wie Arsen, Blei oder Cäsium belastet, landen Unmengen von Müll in der Umwelt.

(Bild: APA/dpa/Clemens Heidrich)

Grund 3: Pyrotechnik ist verboten
„Das Zünden vieler gängiger Gegenstände ist im Ortsgebiet ausdrücklich verboten. Darüber hinaus gibt es diverse absolute Verwendungsverbote in der Nähe von Tankstellen, Kirchen, Krankenhäusern usw.“, betont Paul Eidenberger, Pressesprecher der Polizei Wien gegenüber krone.at. Und nicht nur das: Schon das bloße Mitführen von Pyrotechnik im Stadtgebiet wird als versuchte Verwaltungsübertretung geahndet. Es drohen empfindliche Strafen.

Die Wiener Polizei ist zu Silvester in Wien im Großeinsatz. (Bild: APA/EXPA/Sebastian Pucher)
Die Wiener Polizei ist zu Silvester in Wien im Großeinsatz.

Grund 4: Unterschätzte Gefahr 
„Alljährlich kommt es aufgrund der bewussten Missachtung der gesetzlichen Verwendungsverbote zu gefährlichen Situationen, Bränden und Sachbeschädigungen sowie teils schwer verletzten Personen“, so Eidenberger. Falls bloße Worte an dieser Stelle nicht reichen, haben Bilder wie diese vielleicht mehr Überzeugungskraft:

So könnte eine Hand nach einer Fehlzündung aussehen - das ist allerdings eine Attrappe. (Bild: APA/dpa/Daniel Bockwoldt)
So könnte eine Hand nach einer Fehlzündung aussehen - das ist allerdings eine Attrappe.
Selbst durch relativ kleine Böller entwickelt sich eine starke Druckwelle. (Bild: dpa/Daniel Bockwoldt)
Selbst durch relativ kleine Böller entwickelt sich eine starke Druckwelle.

Traumhaftes Feuerwerk am Wiener Rathausplatz!
Die Polizei appelliert an die Bevölkerung, freiwillig keine Pyrotechnik zu zünden. Möchte man es dennoch selbst zu Silvester ein wenig krachen lassen, gibt es auch ungefährliche Feuerwerkskörper. So sind beispielsweise Knallerbsen, Party-Popper, Babyraketen und Wunderkerzen erlaubt.

Silvesterfeuerwerk in Wien (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Silvesterfeuerwerk in Wien

Und wer auf ein wunderschönes, farbenfrohes Feuerwerk nicht verzichten will, kann sich zum Beispiel auf dem Wiener Rathausplatz auf ein Spektakel freuen: Hier wird um Mitternacht ein großes Feuerwerk samt Sternenregen den Nachthimmel erhellen.

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