Käufer gesucht

Deutsches Militär mustert Großteil der U-Boot-Flotte aus

Ausland
21.06.2010 14:36
Die deutsche Bundeswehr hat aus Spargründen 60 Prozent ihrer U-Boot-Flotte stillgelegt und ausgemustert. Die Boote sollen verkauft oder verschrottet werden, wie ein Flottensprecher am Montag bestätigte. Damit hat die deutsche Marine jetzt nur noch vier U-Boote im Dienst. Auf die gesamte Bundeswehr kommen nach einer von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg geplanten Neuausrichtung enorme Sparauflagen zu.

Die sechs stillgelegten Boote gehören zur Klasse 206 A (siehe Bild), die nach ursprünglichen Plänen noch bis maximal 2015 hätten fahren sollen. Die vier verbleibenden Boote gehören zum Typ 212. Sie gelten wegen ihres Antriebs über Brennstoffzellen als die modernsten nicht-atomaren U-Boote weltweit. Personalkürzungen sind laut Marinesprecher im Zuge der Stilllegung nicht vorgesehen, wie der Sprecher einen Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" bestätigte.

Guttenberg hatte vor einer Woche im Magazin "Der Spiegel" gesagt: "Wir müssen in den kommenden Jahren Milliardenbeträge einsparen. Sparen ohne Reform ist nicht denkbar." Dass die Strukturen der Bundeswehr sich ändern müssten, sei eine "grundsätzlich erkannte Notwendigkeit". Der Verteidigungsminister will bis Anfang September klären, welche Folgen eine Verkleinerung der Truppe um bis zu 40.000 Soldaten hätte. Dabei soll auch die Zukunft der Wehrpflicht geprüft werden.

Keine einheitliche Linie zur Wehrpflicht
Die CSU-Spitze sucht unterdessen weiter eine einheitliche Position zur Zukunft der Wehrpflicht. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sagte am Montag, mit Parteichef Horst Seehofer sei er sich darin einig, "dass die Bundeswehr dringend reformbedürftig ist". Ab September werde er verschiedene Vorschläge zur Reform der Bundeswehr vorlegen. "Auch der Frage der Wehrform werden wir uns stellen müssen", sagte Guttenberg vor einer CSU-Vorstandssitzung in München.

Seehofer sagte, die mögliche Abschaffung der Wehrpflicht sei "keine Haushaltsfrage, sondern eine Identitätsfrage", bei der es um die gesamte Sicherheitsarchitektur der Bundesrepublik gehe. Die Haltung der CSU hierzu werde "am Ende auf einem Parteitag entschieden" werden. Er freue sich, dass Guttenberg diese Verfahrensweise am Wochenende begrüßt habe. Der CSU-Parteitag ist im Herbst geplant.

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