EU-treue Schotten
Zerfällt wegen Brexit das „Vereinigte Königreich“?
Nach seinem großen Wahlsieg bekommt der britische Premier Boris Johnson ein massives Schottland-Problem. Folgt auf den Brexit der Scoxit - die Abspaltung Schottlands vom „Vereinigten Königreich“?
Die Vorsitzende der Schottischen Nationalpartei (SNP), Nicola Sturgeon, hat nach der Parlamentswahl in Großbritannien angekündigt, für ein zweites Unabhängigkeitsreferendum kämpfen zu wollen.
„Johnson hat kein Recht, Schottland aus der EU zu nehmen“
„Boris Johnson hat erstens kein Recht, Schottland aus der EU zu nehmen, und zweitens kein Recht, zu verhindern, dass das schottische Volk über seine eigene Zukunft bestimmt“, sagte die schottische Regierungschefin.
Die sozialdemokratisch und proeuropäisch ausgerichtete Schottische Nationalpartei hat bei der Wahl sensationell abgeschnitten und wird 48 von 49 schottischen Parlamentssitzen gewinnen. Die Konservativen hatten 2017 noch 13 Mandate geholt. Die Unabhängigkeitspartei profitierte von der überwiegenden Ablehnung des Brexit in Schottland.
Kommt neues Referendum?
Auf Betreiben der SNP war es bereits 2014 zu einem Referendum über die Unabhängigkeit gekommen. Die Schotten hatten eine Abspaltung damals jedoch mehrheitlich abgelehnt. Premier Johnson will keine Zustimmung seiner Regierung zu einem zweiten Unabhängigkeitsreferendum erteilen. Die Frage ist aber, wie lange er es hinauszögern kann.
Er habe der schottischen Regierungschefin erklärt, das Ergebnis der Abstimmung von 2014 müsse respektiert werden, hieß es am Freitag in einer Erklärung von Johnsons Büro.
Kronen Zeitung
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