Am Brexit zerbrochen
Wahl-Fiasko: Corbyn-Rücktritt „in wenigen Monaten“
Der britische Oppositionsführer Jeremy Corbyn will nach der historischen Wahlschlappe „in wenigen Monaten“ zurücktreten. Über den Zeitpunkt entscheide das Führungsgremium der Labour-Partei, das „in nächster Zukunft“ zusammentreten werde, sagte er am Freitag. „Das wird in den Anfangsmonaten des nächsten Jahres sein.“
Die Partei verlor rund ein Viertel ihrer Mandate und wird mit so wenigen Abgeordneten wie seit mehr als 80 Jahren nicht mehr im Unterhaus vertreten sein. Corbyn übernahm keine Verantwortung für die Niederlage. „Ich habe alles getan, um diese Partei zu führen, ich habe alles getan, um unsere Programme zu entwickeln, und seitdem ich Parteichef geworden bin, hat sich die Mitgliederzahl verdoppelt“, sagte er.
Brexit-Frage als Sargnagel
In der Brexit-Frage sei die Partei in einer schwierigen Position gewesen: Unter ihren Anhängern seien Wähler, die den Austritt Großbritanniens aus der EU wollten, und solche, die Mitglied in der Union bleiben wollten. „Meine ganze Strategie war es, die Hand über diesen Brexit-Graben hinweg auszustrecken und die Menschen zusammenzubringen“, sagte er. Seine eigene Haltung zum Brexit hatte Corbyn nie klar geäußert, im Wahlkampf wollte er „neutral“ bleiben.
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