Erdgas vor Zypern
Kampfdrohne soll „türkische Interessen“ schützen
„Zum Schutz der legitimen Rechte und Interessen“ hat die türkische Regierung nun eine Kampfdrohne nach Nordzypern verlegt. Die bewaffnete Drohne vom Typ Bayraktar TB2 landete am Montagmorgen auf dem Gecitkale-Flughafen in Famagusta. Hintergrund des Aufrüstens im türkischen Teil der geteilten Mittelmeerinsel ist der Streit um die Ausbeutung von neu entdeckter großer Erdgasvorkommen.
Die Türkei und die türkischen Zyprer verlangen, am Erdgas beteiligt zu werden. Ankara schickte bereits mehrere Bohrschiffe in Begleitung von Kriegsschiffen in die Region, weshalb es wiederholt zu Zwischenfällen mit Schiffen anderer Staaten gekommen ist. Der türkische Verkehrsminister Tolga Atakan sagte, die Verlegung der Drohne sei auch eine Reaktion auf den Kauf israelischer Drohnen durch Zypern im Oktober.
Scharfe Kritik an Seeabkommen mit Libyen
Im November unterzeichnete die Türkei ein umstrittenes Seeabkommen mit Libyen, das die Grenzen des türkischen Festlandsockels im östlichen Mittelmeer erheblich ausweitet. Griechenland und Ägypten haben die Vereinbarung scharf kritisiert, da sie ihre eigenen Ansprüche verletzt sehen. Auch die EU lehnt das Abkommen ab.
Die Türkei vertritt den Standpunkt, dass der Meeresboden, wo sie probeweise nach Erdgas bohrt, zu ihrem Festlandsockel gehöre. Ankara will mit den Bohrungen zudem die Anteile der türkischen Zyprer am Erdgasgeschäft sichern.
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