Die Allianz für Österreich (DAÖ) hat sich - in Form von drei wenig bekannten abtrünnigen Gemeinderäten - vergangene Woche von der Wiener FPÖ abgespalten. Jetzt nahm erstmals FPÖ-Chef Norbert Hofer zu dem Ereignis in seiner Partei Stellung. Er mache sich keine Sorgen und habe auch nicht vor, sich mit seinem mittlerweile aus der Partei ausgeschlossenen Ex-Chef auszusprechen.
Im Gespräch mit Corinna Milborn auf Puls24 gab sich Hofer überraschend entspannt: „Wenn man die Pressekonferenz der drei Herren ansieht, so kommt man recht schnell zu dem Schluss, dass man sich hier keine Sorgen machen muss.“ Auch ein möglicher Eintritt Heinz-Christian Straches in die DAÖ beunruhige ihn nicht. „Diese Partei besteht aus mehr als nur einer Person“, so Hofer.
„Habe nicht vor, mich auszusprechen“
Dass Strache aufgrund seiner Spesenaffäre nun strafrechtliches Ungemach droht, kommentierte der FPÖ-Chef knapp: Er sei kein Richter, wünsche sich aber ein schnelles Verfahren: „Damit Klarheit herrscht.“ Ausgesprochen hat er sich mit Strache bis dato nicht. „Und das habe ich auch nicht vor. Auch mit Gudenus habe ich zuletzt vor Ibiza gesprochen“, so Hofer.
„... und dann kamen die Spesenvorwürfe“
Tatsächlich hadert Hofer auch Monate nach der Wahl noch mit Straches Spesen: „Wir waren kurz vor dem Wahltermin in Umfragen bei 21 Prozent und steigend. Ich hätte es geschaftt, dieses Ergebnis zu erreichen - und dann kamen die Spesenvorwürfe.“
Das ganze Interview Norbert Hofers können Sie sich unten ansehen:
Philippa Strache „sitzt ganz woanders“
Auf die Frage „Welchen der DAÖ-Gründer kennen Sie persönlich?“, sagt Hofer in einer Abschlussrunde, dass er alle drei schon mal getroffen habe, aber nicht mit ihnen befreundet sei. Philippa Strache habe er schon mal im Parlament gesehen. „Aber sie sitzt ganz woanders.“
Gegenüber der „Krone“, mit der Hofer im Anschluss an das TV-Interview sprach, konkretisierte der Parteichef seine Aussagen zum Thema Spesenkonto: „Schuld am Wahlergebnis waren nicht eine falsche Strategie, sondern vor allem die Spesen.“ Auf seine momentanen eigenen Spesen angesprochen, antwortete Hofer mit „12.000 Euro von Mai bis jetzt“.
Hofer macht sich „keine Gedanken“ über Straches Wien-Antritt
Ob der Ex-Parteichef beim Wiener Wahlkampf antritt und dann gegen Spitzenkandidat Dominik Nepp, gegen Herbert Kickl oder ihn selbst „auspackt“, darüber zeigte sich Hofer nach außen hin gelassen: „Ich mache mir keine Gedanken über Dinge, die ich nicht ändern oder beeinflussen kann. Wir nehmen es so hin, wie es kommt.“
Bei der Klausur des Bundesparteivorstandes im Jänner sollen eine inhaltliche und womöglich auch eine neue personelle Ausrichtung erfolgen, kündigte Hofer im Gespräch mit der „Krone“ an.
krone.at/Sandra Schieder, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.