KW Stegenwald

Hochwasserschutz und Zugeständnisse an die Fischer

Salzburg
23.06.2010 10:23
Am zweiten Tag im Verhandlungsmarathon um das Kraftwerk Stegenwald haben am Dienstagvormittag Planer, Fischer und Grundbesitzer direkt an der Salzach über die Anlage diskutiert. Der Landesfischereiverband brachte eine fünf Seiten lange Stellungnahme ein. Und für den Hochwasserschutz werden teure Sperren gefordert.

"Sie bemühen sich, das muss man ihnen zugestehen. Aber ein Kraftwerk bleibt eine Wunde in der Natur", lässt sich Josef Nothdurfter vom Fischereiverband von seiner Position nicht abbringen. Eine fünf Seiten lange Reaktion unterstreicht das.

Dienstag früh marschierten zwei Gruppen direkt ans Salzachufer und diskutierten über die Zukunft der Flusslandschaft. Positiv sahen alle: Die Kraftwerksplaner wollen den Fischen in einem Nebengewässer zusätzlichen Raum fürs Laichen geben. 

Eine Umweltprüfung ist jedoch nicht notwendig, weil die Leistung knapp unter einem dafür notwendigen Grenzwert liegt. "Wir umgehen das nicht. Die Leistung ergibt sich aus den natürlichen Begebenheiten", betont der Verbund wieder. Auch Zufluss gibt es mit dem Blümbach zwischen Pfarrwerfen und Stegenwald nur einen einzigen. Für Umweltschützer bleibt das Kraftwerk trotzdem ein viel zu gravierender Einschnitt in die Natur bei kleinem Nutzen.

Zusätzliche Hochwassersperren werden gebaut
Die Planer wälzten bis Dienstagabend ihre Aktenordner und Gutachter brachten ihre Erkenntnisse vor. Kritischer Punkt: Wildbach- und Lawinenverbauung verhandelten mit dem Verbund hart um zusätzliche, teure Sperren, die bei Hochwasser Holz und Erdmaterial zurückhalten sollen. "Wir übernehmen das jetzt", gab Projektleiter Hans Schimpf schließlich nach. 

Werfens Bürgermeister Franz Meißl war am Montag im Verhandlungssaal: "Ich kann nur wiederholen, dass die Stimmung sehr positiv ist. Auch für die Fischer wird ja viel unternommen." Ausständig sind nach den Verhandlungen um das Wasserrecht noch der Naturschutz und das Forstrecht.

von Sabine Salzmann, Kronen Zeitung
Bild: Projektleiter Hans Schimpf mit Anraineranwältin Stefanie Lugger
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