Noch keine Entwarnung

Zahl gefährdeter Berggorillas wieder angestiegen

Tierecke News
17.12.2019 10:04

Die Zahl der stark gefährdeten Berggorillas ist wieder gestiegen: In der Demokratischen Republik Kongo und in Uganda wurden bei einer neuen Erhebung 1063 Tiere gezählt, wie der Umweltverband WWF am Montag mitteilte. Eine Entwarnung könne aber deswegen noch nicht gegeben werden, denn Wilderer treiben nach wie vor ihr Unwesen.

In zwei länderübergreifenden Schutzgebieten, dem Bwindi-Impenetrable-Nationalpark und dem Sarambwe-Naturreservat, nahm die Population der seltenen Menschenaffen demnach von 400 im Jahr 2011 auf nun 459 Tiere zu, was einem Zuwachs von fast 15 Prozent entspricht. Zusammen mit der zweiten Population im Virunga-Nationalpark im Grenzgebiet der Demokratischen Republik Kongo, Ruandas und Ugandas, wo den Angaben zufolge 604 Tiere zu Hause sind, gibt es insgesamt 1063 Tiere.

(Bild: AP)

"Die Berggorillas blicken heute in eine deutlich hellere Zukunft als noch vor zehn Jahren", erklärte der Artenschutz-Experte vom WWF Deutschland, Arnulf Köhncke. Das sei ein großer Erfolg für den Naturschutz und mache Hoffnung. "Es zeigt sich, dass wir auch Arten noch retten können, wenn sie schon am Abgrund stehen", erklärte Köhncke. Die Erhebung zeigt nach Angaben des WWF aber auch, dass die Bedrohung durch illegale menschliche Aktivitäten nicht abgenommen hat. So fanden die Forscherteams während der Erhebungen 88 Schlingfallen aus Draht.

Auch deshalb könne trotz der guten Nachrichten noch keine Entwarnung gegeben werden. „Die Zahl der Berggorillas ist nach wie vor äußerst gering und sie leben in einer politisch instabilen Region. Ein Wiederaufflammen der Wilderei, die Zerstörung ihres Lebensraumes oder der Ausbruch eines Krankheitserregers kann sie schnell wieder an den Rand des Aussterbens bringen“, erklärte Köhncke. „Die Bedrohung bleibt bestehen.“

Tiere als Touristenattraktion
Die Tiere leben nur in diesem Gebiet in Zentralafrika und sind eine große Touristenattraktion. Sie gelten aber als stark gefährdet, vor allem wegen der Wilderei. Zudem herrscht im Ost-Kongo große Instabilität, etliche bewaffnete Gruppen kämpfen in der Region.

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(Bild: kmm)



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