Im Jahr 2009 waren laut der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung der Statistik Austria rund eine Million unselbstständig Erwerbstätige in Österreich atypisch beschäftigt. Das entspricht 29,6 Prozent der Unselbständigen. Zum Vergleich: Im Jahr 2004 waren es noch 26,1 Prozent. In diesem Zeitraum nahmen alle atypischen Beschäftigungsformen stärker zu als die unselbstständige Erwerbstätigkeit insgesamt. Die Anzahl der Personen mit einem Normalarbeitsverhältnis war 2009 sogar rückläufig.
Mit 866.000 unselbstständig Erwerbstätigen kam 2009 der Teilzeitarbeit die volumensmäßig größte Bedeutung zu (24,5 Prozent). Der Frauenanteil bei den Teilzeitbeschäftigten lag 2009 bei 85 Prozent. Mit deutlichem Abstand reihten sich die Befristungen (188.000 oder 5,3 Prozent) ein, wobei die Lehrlinge hier nicht mitgerechnet wurden. Auf die zahlenmäßig kleineren atypischen Beschäftigungsformen der Leih- und Zeitarbeit sowie die freien Dienstverträge entfielen rund 65.000 (1,8 Prozent) bzw. 54.000 (1,5 Prozent) Unselbstständige.
Atypisch beschäftigt bedeutet oft niedrigen Lohn
Das Problem an diesen Veränderung ist, dass die atypisch Beschäftigten verdienstmäßig eher schlecht aussteigen: Gemäß den Daten der Verdienststrukturerhebung 2006 waren in Unternehmen mit zehn und mehr Beschäftigten im Produktions- und Dienstleistungsbereich 27,0 Prozent der atypisch Beschäftigten zu Verdiensten unterhalb der Niedriglohnschwelle von 7,65 Euro brutto pro Stunde beschäftigt. Bei den Beschäftigten mit einem Normalarbeitsverhältnis macht diese Quote nur 8,7 Prozent aus.
Nach Geschlecht differenziert zählen übrigens 24,2 Prozent der Frauen, aber nur 7,4 Prozent der Männer zu den Niedriglohnbeschäftigten. Neben Frauen waren auch jüngere Beschäftigte, Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss sowie Beschäftigte in Dienstleistungsbranchen anteilsmäßig besonders stark von Niedriglohnbeschäftigung betroffen.
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