Gratisblatt zahlt

Ibiza-Bericht: Entschädigung für Polizeilegende

Österreich
17.12.2019 15:49

Natürlich war es ehrenrührig, den hochdekorierten Polizeioberst Ernst Geiger grundlos in die Nähe der Macher des Ibiza-Videos zu rücken. Für einen erfahrenen Medienrichter gab es keinen Zweifel. Für die Gratiszeitung „Österreich“ setzte es eine Strafe.

Ernst Geiger (65) ist das, was man eine Polizeilegende nennt. In vielen spektakulären Kriminalfällen, von Jack Unterweger bis zu Elfriede Blauensteiner, brachte die kluge Taktik des damaligen Kripo-Chefs den entscheidenden Durchbruch.

2017 ist Geiger in den Ruhestand getreten. Kurz danach erschien in einem bunten Blatt ein Bericht, der ihn mit den Machern des Ibiza-Videos in Verbindung brachte. Die Zeitung veröffentlichte ein Organigramm einer Münchner Detektei, wo die Ibiza-Macher früher einmal tätig waren. Auf diesem scheint auch Ernst Geiger auf.

Das Ibiza-Video sorgte für ein politisches Erdbeben mit weitreichenden Konsequenzen. (Bild: spiegel.de)
Das Ibiza-Video sorgte für ein politisches Erdbeben mit weitreichenden Konsequenzen.

„Musste erklären, dass das alles nicht stimmt“
Der legendäre Kriminalist war wirklich verärgert: „Sogar bei meiner Karten-Partie haben sie mich gefragt, was da los ist. Und einem ranghohen Beamten des Innenministeriums musste ich erklären, dass das alles nicht stimmt.“ Deshalb brachte er, Medienanwalt Michael Rami zur Seite, Klage ein.

Ernst Geiger (Bild: Reinhard Holl)
Ernst Geiger

Ein Journalist der Zeitung wurde vernommen, doch woher das Organigramm stammt, wollte er nicht näher erklären.

Daher war das Urteil nur eine logische Folge. 2500 Euro Strafe, nicht rechtskräftig. Doch für „Österreich“ könnte es, sollte es bei dem Urteil bleiben, noch teurer kommen: Der Bericht war auch auf der Internetseite veröffentlicht worden …

Kronen Zeitung/krone.at

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