Seit 27 Jahren wartet der Wiener Robert Zmasser (59) auf eine Gemeindewohnung. Der „Krone“-Bericht hat großes Echo ausgelöst. Der Programmierer ist selbstverständlich ein Extremfall. Doch wie lange dauert es üblicherweise, bis ein Wiener eine Gemeindewohnung erhält? Das kann oder will die Stadt nicht exakt sagen.
Eine aktuelle ÖVP-Anfrage zu den Wartezeiten von 2010 bis 2018 beantwortet das Wohnressort so: „Die Dauer hängt maßgeblich davon ab, welche Wünsche der Interessent bei der Anmeldung bekannt gegeben hat (Bezirke, Leistbarkeit, Balkon, barrierefrei etc.) und welche Wohngröße benötigt wird. Eine Angabe über die Dauer der Wartezeit ist daher in dieser Allgemeinheit nicht möglich.“
ÖVP-Stadtrat Markus Wölbitsch: „Entweder kann oder will Rot-Grün die Wartezeiten nicht nennen. Verantwortlich sind Chaos in der Verwaltung und politischer Unwille.“
30 Jahre alte Unterlagen eingefordert
Zurück zu Robert Zmasser. Er hat nun einen Termin beim Wohnservice und soll 30 Jahre alte Unterlagen (die nicht mehr gespeichert sind) einreichen. Auch der Fonds für temporäres Wohnen hat seine Hilfe angeboten. Um nicht obdachlos zu werden, könnte der 59-Jährige vorübergehend in ein möbliertes Kleinappartement ziehen.
Alex Schönherr, Kronen Zeitung
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