Wegen beschädigter Bolzen können die Saab-105-Flugzeuge des Bundesheeres derzeit nicht abheben. Der Defekt der zwölf Jets dürfte sich aber relativ bald beheben lassen. Wie das Verteidigungsministerium am Dienstag bestätigte, könnten die Maschinen noch im ersten Quartal 2020, also bis Ende März, wieder von Linz-Hörsching aufsteigen.
Ende November war bekannt geworden, dass die fast 50 Jahre alten schwedischen Düsentrainer, die mit Jahreswechsel 2020/21 ohnehin ausgeschieden werden, wegen Rissen in Bolzen am Boden bleiben müssen. Wie die „Kleine Zeitung“ berichtete, werden die nötigen Ersatzteile nun nachproduziert.
Eurofighter zehnmal so teuer
Die gesamte Luftraumüberwachung wird seither mit den Eurofightern absolviert. Mit gut 30.000 Euro pro Flugstunde ist der Betrieb der Eurofighter um ein Vielfaches teurer als jener der Saab, die auf rund 3000 Euro pro Flugstunde kommen. Der Ersatz verursacht aber auch Probleme. Im Extremfall droht sogar ein Ausfall der Flugüberwachung. Wenn der Eurofighter-Standort Zeltweg etwa aus Witterungsgründen ausfällt, kann gar nicht mehr geflogen werden. Bisher konnte man auf die Saab ausweichen, die in Linz-Hörsching ihren Standort haben. Wie es mit der Flugzeugbeschaffung für das Heer generell weitergeht, ist - auch angesichts der laufenden türkis-grünen Koalitionsverhandlungen - noch offen.
Saab-Nachfolge hätte schon längst geklärt sein müssen
An sich sollen die in den 1970er-Jahren angeschafften Saab ohnehin nur noch bis Ende kommenden Jahres im Einsatz sein. Trotzdem hat man sich beim Heer für eine Reparatur entschieden, da diese deutlich billiger kommt, als mit den Eurofightern das ganze Jahr 2020 allein zu überwachen. Wer den Saab nachfolgt, ist übrigens noch immer ungeklärt. Dies hätte schon längst entschieden werden müssen, die ehemalige türkis-blaue Regierung hat diese Entscheidung aber verschleppt.
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