Cannabis habe ihm mehr geholfen, als die Schulmedizin, erklärte der Angeklagte beim Prozess. Er leide seit 2015 an Krebs, machte schulmedizinisch alles mit: von Strahlen- bis Chemo-Therapie. Bis auf massive Nebenwirkungen half es ihm nicht, so der Pongauer zur Richterin. Er brach die Therapien ab und nahm stattdessen Cannabis: Nicht nur fühle er sich besser, auch seine Werte hätten sich gebessert, so der Angeklagte.
Deshalb zog er „seine Medizin“ selbst hoch – auch weil synthetische THC-Pillen Nebenwirkungen brachten: 35 Cannabis-Pflanzen listet die Anklage der Staatsanwaltschaft auf. Unerlaubter Umgang mit Suchtgift lautet der Vorwurf. Doch Verteidiger Peter Schartner argumentierte mit einem „entschuldigbaren Notstand“ aufgrund der Krebs-Erkrankung. Doch ein Gutachter sah das ganz anders. Und dieser Meinung folgte auch die Richterin mit Blick auf das Suchtmittelgesetz: Der Pongauer hätte seine Therapie weitermachen müssen. Ein Jahr bedingte Haft, nicht rechtskräftig.
Antonio Lovric
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