Alleine der Entscheidungssatz (auf der Anzeigentafel links im Bild ist der Stand vor dem letzten Punkt für Isner zu sehen) des am Dienstag begonnenen und zweimal wegen Dunkelheit unterbrochenen Epos dauerte 8 Stunden 11 Minuten und damit deutlich länger als das bisherige längste Match.
Die epischen Partie auf dem nur 782 Zuschauer fassenden Platz war am Mittwoch beim Stand von 2:2 in Sätzen fortgesetzt und nach weiteren 7:06 Stunden und insgesamt 163 gespielten Games erneut abgebrochen worden. Vor allem Isner hatte es mehrmals am Schläger gehabt, das Match zu beenden. Bei 10:9, 33:32 und 59:58 hatte er jeweils Matchbälle, den vierten wehrte Mahut dann mit seinem 95. As ab.
Standing Ovations für die Spieler
Am Donnerstag verwandelte Isner mit einem Passierschlag seinen fünften Matchball und ließ sich danach rücklings auf den Rasen sinken. Die Zuschauer bedankten sich für die Darbietung mit minutenlangen stehenden Ovationen. "Ich bin ein wenig müde. Aber wenn man ein solches Match vor so einer Kulisse spielt, dann kann man nicht wirklich müde sein. Die Fans waren einfach fantastisch", meinte der 25-jährige Amerikaner, nachdem er den unterlegenen Franzosen lange umarmt hatte.
"Er ist ein absoluter Kämpfer. Ich will diesen Tag mit ihm teilen, es war mir eine Ehre", sagte der 2,06-m-Riese über den konsternierten Franzosen, der lange mit einem über den Kopf gezogenen Handtuch sitzenblieb. Der All England Club würdigte die historische Darbietung mit einem Sonderpreis, den Tim Henman und Wimbledon-Siegerin Ann Jones noch auf dem Platz übergaben.
Zahlreiche Bestmarken gebrochen
Das Match brach zahlreiche weitere Bestmarken (siehe auch Infobox), darunter jene der meisten Asse 215 (112/103) und der meisten Games in einem Spiel (183). Die bisher längste Partie aus dem Jahr 2004 zwischen den Franzosen Fabrice Santoro und Arnaud Clement in Paris hatte 6:33 Stunden gedauert und war damit deutlich kürzer als der unglaubliche Entscheidungssatz zwischen Isner und Mahut. Horst Skoffs Daviscup-Marathon gegen Mats Wilander hatte 1989 - ebenfalls auf Sand - 6:04 Stunden gedauert.
Die Kollegen staunen
"Muss denn niemand aufs Klo?", fragte etwa US-Profi Andy Roddick, der wie sein Schweizer Kollege Roger Federer ("Unfassbar! Ich liebe es, so etwas zu sehen") nach verrichteter Arbeit ungläubig beobachtete, was zwischen Isner und Mahut geschah.
Melzer in dritte Runde eingezogen
Nicht ganz so lange hatte zuvor der Österreicher Jürgen Melzer gebraucht, um in die dritte Runde von Wimbledon einzuziehen (siehe Infobox). Der Niederösterreicher hatte dabei einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Erfolg gedreht.
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