Mit einem Neun-Punkte-Programm an Sofortmaßnahmen möchte die Stadt Wien in puncto E-Rollern besser strukturiert in die neue Saison im April starten und so Beschwerden, die es seitens der Bevölkerung hagelte, künftig entgegenwirken. Von einem generellen Verbot der Leihscooter hält Vizebürgermeisterin Brigit Hebein jedenfalls nichts, „da sie für viele Wienerinnen und Wiener als Ergänzung für Öffis, Rad und Auto dienen“.
„Auf der einen Seite habe ich vollstes Verständnis für den Unmut, den falsch oder behindernd abgestellte Leih-E-Scooter oder eine schlechte Versorgungslage in den Außenbezirken auslösen. Andererseits möchte ich die Scooter auch nicht verbieten, da sie für viele Wienerinnen und Wiener als Ergänzung für Öffis, Rad oder Auto dienen“, heißt es aus dem Büro der Verkehrsstadträtin am Donnerstag.
Eine Evaluierung Anfang Herbst hatte aufgezeigt, dass sich die Bevölkerung in erster Linie am rücksichtslosen Verhalten der E-Scooter-Nutzer störte, vor allem an achtlos zurückgelassenen E-Rollern mitten am Gehweg oder auch an rücksichtslosem Fahrverhalten.
Neun Sofortmaßnahmen für Saisonstart im April
Mit neun Sofortmaßnahmen hofft die Stadt nun, mehr Struktur in den Gebrauch der elektrischen Roller zu bringe.
„Qualitätskriterien festlegen“
Allerdings will die Stadt in Zukunft auch die „Konzessionierung des Leih-E-Scooter-Marktes“ einführen. „Es ist mir wichtig, dass die Stadt gewisse Qualitätskriterien festlegt, anhand derer transparent und fair entschieden wird, welche Betreiber in Wien aktiv sein dürfen“, hält Hebein fest. „So können wir ab der Saison 2021 eine ausgewogene und den Bedürfnissen der Wienerinnen und Wiener entsprechende Mobilitätsalternative garantieren."
1559 Amtshandlungen der Polizei
Wie berichtet, waren im Zeitraum Oktober 2018 bis August 2019 seitens der Polizei 1559 Amtshandlungen in Bezug auf E-Scooter (594 Organmandate, 513 Anzeigen, 398 Abmahnungen, 60 Unfälle mit Personenschaden, sieben Unfälle mit Sachschaden, 32 sonstige Interventionen) registriert worden. Aus der Bevölkerung gab es über verschiedene Kanäle der Stadt Wien 1015 Beschwerden. Die Gründe waren allgemeine Beschwerden, Beschwerden über unrichtige Abstellung und unrichtige Nutzung.
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