Die von der „Krone“ aufgedeckte Überwachungs-Affäre innerhalb der Freiheitlichen bringt Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache schwer unter Druck. Er soll einen Detektiv beauftragt haben, seine eigenen Parteifreunde zu bespitzeln, und die Rechnung dafür an die Partei übergeben haben. Der mittlerweile aus der FPÖ ausgeschlossene Ex-Chef wies am Donnerstag alle Vorwürfe gegen ihn zurück: In einer knappen Stellungnahme auf Facebook schrieb er, dass es von ihm keinen Auftrag an einen Detektiv gegeben habe.
„Es gab nach der Aktion des kriminellen Ibiza-Netzwerks engagierte Bürger, welche Hintermänner und Akteure der Ibiza-Causa unter Zuhilfenahme von Privat-Detekteien ausfindig machen und zur Aufklärung beitragen wollten“, schrieb Strache in seinem Statement.
„Habe kein Geld bezahlt“
„Mit manchen war ich in Kontakt und diese teilten ihre Ermittlungsergebnisse mit mir“, erklärte Strache den angeblichen Fund von Überwachungsfotos bei einer Razzia in seiner Villa. „Von mir selber gab es jedoch keinen derartigen Auftrag für Ermittlungen und auch definitiv keine Rechnung an die Partei!“, stellte er klar. In einem Kommentar zu seinem Posting konkretisierte Strache: „Ich habe keinen Auftrag erteilt und daher auch kein Geld bezahlt.“
Hofer: „Ja, Rechnung für Detektiv ist eingegangen“
FPÖ-Chef Norbert Hofer hingegen bestätigte am Donnerstag den Artikel der „Krone“: „Ja, es ist eine Rechnung für einen Detektiv bei der Partei eingegangen“, sagte er. Die Rechnung sei von der FPÖ jedenfalls noch nicht bezahlt worden. Bei der Bezahlung der Spitzel-Aktivitäten des Ex-Vizekanzlers nahm Hofer Strache nun selbst in die Pflicht: „Die Rechnung wird an den Auftraggeber weitergeleitet werden“, kündigte er an.
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