„Eine Katastrophe“
Touristen meiden nach Hochwasser Venedig
Das Rekord-Hochwasser im November hat in Venedig enorme Schäden verursacht (siehe Video vom November oben). Nun ist die italienische Lagunenstadt mit einem starken Touristenrückgang konfrontiert. In den letzten beiden Novemberwochen und Anfang Dezember wurden circa 40 Prozent der gebuchten Aufenthalte in den rund 300 im Stadtkern befindlichen Hotels und diversen Ferienwohnungen storniert. Der Hotelierverband AVA ist entsetzt: „Das ist eine Katastrophe.“
AVA-Direktor Claudio Scarpa beklagt, dass Touristen nicht wüssten, wie Hochwasser in Venedig funktioniere. „Sie denken, dass die Stadt jedes Mal untergeht." „Die Stadt, die einst vor Touristen explodierte, muss ihnen jetzt nachjagen“, kommentiert die römische Tageszeitung „La Repubblica“ in ihrer Donnerstagsausgabe. Der venezianische Flughafen Marco Polo Tessera meldete im November einen 20-prozentigen Passagierrückgang. Um Ausländer nach Venedig zu locken, veröffentlichten die Hoteliers ein Video in diversen sozialen Netzwerken, in dem sie von der Rückkehr zum Alltag in Venedig berichten.
„Ich habe nie so wenige Touristen in Venedig gesehen. Wir haben zwar dramatische Tage erlebt, doch haben wir uns alle mittlerweile erholt“, sagt Claudio Vernier, Präsident des Verbands der Shopinhaber rund um den Markusplatz. Die Gefahr sei, dass vor allem kleinere Shops unter dem Touristenrückgang leiden.
Barbesitzer: „In Venedig hat es schon immer Hochwasser gegeben“
Auch Arrigo Cipriani, Inhaber der bekannten „Harry‘s Bar“ unweit des Markusplatzes, ist besorgt. „Die letzte Flutwelle war außerordentlich, doch hat es schon immer Hochwasser in Venedig gegeben. Unser Lokal war zwar überschwemmt, geschlossen hatten wir aber nie. Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass Venedig weiteren Flutwellen standhalten wird und die Touristen zurückkehren werden“, sagte Cipriani.
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