Kompromiss im jahrelangen Streit um die Neugestaltung des Wiener Heumarkts: Das umstrittene Hochhaus, das an der Stelle des jetzigen Hotel Intercontinental errichtet werden hätte sollen, wird nun doch nicht in dieser Form kommen. Das hat der SPÖ-Abgeordnete und Landtagspräsident Ernst Woller - er wurde von Rot-Grün zuletzt zum „Heumarkt-Beauftragten“ ernannt - am Freitag verkündet. Die Einigung sei in Abstimmung mit Investor Michael Tojner erzielt worden.
Die Lösung soll das Prädikat Weltkulturerbe für das historische Zentrum Wiens erhalten. Details zum neuen Projekt gibt es noch nicht.
„Projektentwickler ist uns sehr entgegengekommen“
„Ich betone, dass der Projektentwickler uns sehr entgegengekommen ist. Er hätte das nicht müssen“, sagte Woller im Gemeinderat. Tojners Immobiliengesellschaft Wertinvest werde auf den Turm verzichten, dafür jedoch das entfallende Bauvolumen möglicherweise in anderen Bereichen realisieren. Im Raum steht nun etwa eine Erhöhung des Hotels.
Entwickler wird neues Projekt vorlegen
Das Kompromissangebot sehe jedenfalls vor, dass die für den Eislaufverein geplante Fläche nicht verkleinert wird. Der Vorschlag sei am Freitag an das Bundeskanzleramt gegangen, mit der Bitte um Weiterleitung an die UNESCO. Woller skizzierte auch die weiteren Schritte: Der Entwickler wird ein neues Projekt ausarbeiten, wofür er jedoch eine „gewisse Zeit“ brauche. An die UNESCO ergehe die Einladung, die Pläne zu prüfen.
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) versicherte via Aussendung, dass der Erhalt des Welterbestatus für das historische Zentrum Wiens „oberste Priorität“ habe. Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) sprach von einem „wichtigen Schritt“, der mit dem Verzicht auf die Realisierung des Turms gelungen sei.
Mega-Projekt im Herzen der Stadt
Der Turm hätte 66 Meter hoch werden sollen, in der ersten Version der Pläne war sogar ein 73 Meter hohes Gebäude vorgesehen. Im Zuge des Mega-Projekts soll das gesamte Areal, auf dem sich Hotel, Eislaufverein und Konzerthaus befinden, revitalisiert werden.
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