Für Österreich, vor allem für die FPÖ, geht ein Jahr voll von politischen Extremsituationen und persönlichen Verfehlungen zu Ende. Anfang 2019 war der nunmehrige Klubobmann der Freiheitlichen, Herbert Kickl, noch Innenminister der Republik. Was nach dem Ibiza-Video alles passierte, hätte selbst er nicht gedacht. Im Interview mit krone.tv-Moderator Gerhard Koller spricht Kickl über (missglückte) Projekte von Türkis-Blau, Skandale in seiner Partei und teilt dabei heftig gegen seinen Ex-Parteikollegen Heinz-Christian Strache, ÖVP-Chef Sebastian Kurz und auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen aus.
„Strache lebt mittlerweile in seiner ganz eigenen Welt“, so Kickl über seinen Ex-Parteichef. Die Affäre um die gegenseitigen Beschattungen innerhalb der FPÖ sei auch für ihn, Kickl, „eine große Überraschung“ gewesen - diese füge sich jedoch gut an die „Flucht Straches aus der Wirklichkeit“ an. Eine richtige Freundschaft habe er, entgegen vieler Behauptungen, mit Strache ohnehin nie gepflegt.
„Van der Bellen und Kurz haben sich gefunden“
Auch für Bundespräsident Alexander Van der Bellen und ÖVP-Chef Sebastian Kurz hat Kickl kein gutes Wort über, denn sie seien für die Amtsenthebung des Ex-Innenministers verantwortlich: „Da haben sich zwei gefunden in dieser Situation, Kurz hat versucht eine schwerwiegende Machtverschiebung einzuleiten, als es dem Koalitionspartner nicht gut ging. Dem Bundespräsidenten hat es gleichzeitig ideologisch nicht gepasst, dass es einen freiheitlichen Innenminister gibt ...“
„Normale Gesprächsbasis“ mit Kurz
Heute pflege er mit Kurz allerdings eine „normale Gesprächsbasis“, betonte Kickl. Er wisse aber, wie man Kurz „einzuschätzen“ habe: „Ich weiß, dass hinter dieser türkisen Fassade viel schwarzes Machtstreben ist, und gleichzeitig eine gewisse Portion von Feigheit, wenn es darum geht, jemandem etwas ins Gesicht zu sagen. Diesen Vorwurf muss ich übrigens auch dem Bundespräsidenten machen.“
Was Herbert Kickl weiters zur Gründung der DAÖ, seinem gescheiterten Herzensprojekt der Reiterstaffel und zu den türkis-grünen Verhandlungen zu sagen hat, sehen Sie im kompletten Interview im Video oben.
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