Zu nah an Dorf
Rangers beschießen 60 Eisbären mit Leuchtmunition
Auf der Suche nach Futter kommen Eisbären am Polarmeer im Nordosten Russlands immer wieder gefährlich nahe an Dörfer heran. Betroffen ist vor allem Ryrkaipij, wo Kinder mittlerweile mit Bussen zu Kindergarten oder Schule gebracht werden. Nun haben örtliche Rangers eine Gruppe von 60 Eisbären mit Schüssen aus Leuchtkanonen vertrieben und versucht, die Tiere mit einem Walross-Kadaver weiter von den Menschen wegzulocken.
Eine sogenannte Bear Patrol ist dort stets unterwegs, um sicherzustellen, dass die Eisbären nicht zu nah an das Dorf gelangen. Als eine Gruppe Tiere gesichtet wurde, die ein Walross erlegt hatte, handelten die Rangers. Sie schossen mit Leuchtmunition auf die Bären, um sie von dem Kadaver zu verscheuchen. Mittels einer Planierraupe wurde das tote Walross dann in eine sichere Entfernung geschleppt - die Eisbären folgten hoffentlich.
Tiere dort heimisch, aber nicht derart präsent
Eisbären sind in der Region nach Angaben von Umweltschützern zwar heimisch, ungewöhnlich sei aber, dass sich so viele immer wieder in eine besiedelte Gegend wagen. Der Hunger dürfte die Tiere in die Nähe der Menschen treiben.
Ungewöhnlich warme Temperaturen
Seit Anfang Dezember herrschen auf der Halbinsel dem World Wildlife Fund (WWF) zufolge ungewöhnlich warme Temperaturen. Deshalb sei das Eis vor der Küste noch nicht dick genug, damit Eisbären dort auf Robbenjagd gehen könnten. Tierschützer machen die Erderwärmung dafür verantwortlich.
Erst im Februar hatten sich auf der Inselgruppe Nowaja Semlja über Wochen etwa 50 Eisbären in der Nähe von Menschen aufgehalten. Sie durchsuchten Mülltonnen und drangen in Häuser ein. Auch im Sommer gab es Berichte von einzelnen Bären in dem Gebiet.
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