Fataler Flugzeug-Crash

Mutter bangt nach Tod ihres Mannes um Tochter

Salzburg
23.12.2019 08:24

„So kurz vor Weihnachten, es ist einfach furchtbar.“ Sowohl die Bürgermeisterin als auch der Flugplatz-Chef zeigen sich nach der Familientragödie geschockt. Die Betroffenheit nach dem Absturz einer Cirrus SR22T in Bruck im Salzburger Pinzgau ist groß - die „Krone“ berichtete über das Unglück. Der Pilot und Papa ist tot, seine beiden Töchter sind im Landesspital. Kritisch ist es bei der Älteren.

Nachdem das einmotorige Leichtflugzeug mit dem Kennzeichen D-EPRB an einem Hang in Sichtweite des Brucker Ortszentrums zerschellte, sollen die beiden Kinder noch versucht haben, mit ihrem eingeklemmten Vater zu sprechen, berichten Rettungskräfte. Eine Reanimation scheiterte: Der 66-Jährige starb noch vor Ort. Seine jüngere Tochter (9), die wie durch ein Wunder nur Prellungen erlitt, konnte sich teils selbst aus dem Flugzeugwrack befreien. Die Ältere, die aufgrund einer körperlichen Behinderung im Rollstuhl sitzt, musste von den Helfern herausgeschnitten werden.

Die beiden Mädchen sind zurzeit mit ihrer Mutter im Salzburger Landesspital. (Bild: Tschepp Markus)
Die beiden Mädchen sind zurzeit mit ihrer Mutter im Salzburger Landesspital.

Noch Samstagnacht sind beide Kinder in die Landesklinik nach Salzburg geflogen worden. Die Situation bei der Zwölfjährigen ist kritisch, sie erlitt multiple Knochenbrüche und war mit Stand Sonntagabend im künstlichen Tiefschlaf. Ihre Mutter ist bei ihr. Die Kölner Familie wollte im Pinzgau den Urlaub verbringen: Dazu flog der Papa mit den Töchtern vor, die Mama fuhr mit dem Auto nach.

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Die Betroffenheit ist groß, viele haben es in Bruck mitbekommen. Ich habe das Motorengeräusch auch gehört und gedacht: ,Wer fliegt so tief?'

Bürgermeisterin Barbara Huber

Samstag, 12.46 Uhr, war Abflug vom Flugplatz Bonn-Hangelar. Um 14.50 Uhr wäre die Landung geplant gewesen. Der Pilot habe sich beim Flugplatz in Zell am See nach den Wetterbedingungen erkundigt - er sei über den dichten Nebel und Schneeregen gewarnt worden. „Der Pilot entscheidet selbst“, erklärt Hannes Walcher, Flugplatz-Geschäftsführer in Zell am See, und bezeichnet den Kölner als „sehr besonnenen Herrn, der schon öfters hier war“.

Zum Zeitpunkt des Absturzes lag dichter Nebel über dem Hang, links hinter der Ortskirche. (Bild: EXPA/Stefanie Oberhauser)
Zum Zeitpunkt des Absturzes lag dichter Nebel über dem Hang, links hinter der Ortskirche.

Er soll auch einen Landeversuch unternommen haben, der misslang: „Meiner Meinung nach hat er sich entschlossen, nicht zu landen, sondern weiterzufliegen.“ Nach dem Durchstarten passierte es. Sichtkontakt gab es keinen. Um 15.26 Uhr wurde das Wrack geortet, so Bezirkspolizeichef Kurt Möschl. Die Kripo und ein von der Justiz beauftragter Sachverständiger ermitteln.

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