Krise bei Flugkonzern

Affäre um 737 Max kostet Boeing-Chef seinen Job

Ausland
23.12.2019 15:52

Der Vorstandschef des US-Luftfahrtriesen Boeing, Dennis Muilenburg, tritt im Zuge der Krise um den Flugzeugtyp 737 Max zurück. Das teilte der Konzern am Montag in Chicago mit. Zum Nachfolger ernannte der Airbus-Rivale den bisherigen Verwaltungsratschef David Calhoun, er soll den Vorstandsvorsitz am 13. Jänner übernehmen.

Muilenburg stand wegen seines Krisenmanagements nach zwei Abstürzen, bei denen insgesamt 346 Menschen starben, heftig in der Kritik und war bereits länger mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. Die 737-Max-Abstürze in Indonesien und Äthiopien haben Boeing in eine tiefe Krise gestürzt.

Eine Boeing 737-800 der tschechischen Billigfluglinie Smartwings (Bild: AFP/Philippe Huguen)
Eine Boeing 737-800 der tschechischen Billigfluglinie Smartwings

Sicherheit vernachlässigt
Der Konzern steht im Verdacht, die Unglücksmaschinen überstürzt auf den Markt gebracht und dabei die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Boeing weist dies zwar zurück, hat aber verschiedene Fehler und Pannen eingeräumt.

(Bild: AFP)

Steuerungssystem spielte entscheidende Rolle
Im Zentrum der Krise steht das für die 737 Max entwickelte Steuerungsprogramm MCAS, das laut Untersuchungsberichten eine entscheidende Rolle bei den Abstürzen gespielt hat. Boeing hatte bereits nach dem Unglück in Indonesien versprochen, die MCAS-Probleme per Software-Update zu beheben. Wenig später kam es zum Absturz in Äthiopien. Das Update hat noch immer keine Zulassung der US-Flugaufsicht FAA.

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