Bärenstark - Roland Leitinger hat erstmals im Ski-Weltcup einen Podestplatz erreicht! Der Salzburger wurde am Montag im Parallel-Riesentorlauf von Alta Badia hinter dem norwegischen Sieg-Debütanten Rasmus Windingstad und dem Deutschen Stefan Luitz Dritter. Für den Riesentorlauf-Vizeweltmeister von 2017 war es die bisher beste Weltcup-Platzierung - und die beste Leistung nach seinem Kreuzbandriss im Jänner 2018.
„Geniale Sache. Das habe ich mir hart erkämpft. Immer mehr und mehr Souveränität aufgebaut. Taugt mir, dass es geklappt hat“, freute sich der 28-Jährige. Der RTL-Spezialist erzählte, dass er in der Heimat gerade mit dem Bau seines Hauses fertig geworden sei. „Heute ziehe ich ein“, gab es also doppelt Grund zur Freude. Erst im Semifinale war für ihn gegen Windingstad Endstation gewesen. „Das war ein bisschen schade, weil ich nicht so viel riskieren hätte müssen. Einfach nur normal durchfahren“, berichtete er von einem Missgeschick beim Sprung. Dadurch kam er aus dem Rhythmus und steckte schließlich auf. Im kleinen Finale setzte sich Leitinger dann klar gegen dessen Landsmann Leif Kristian Nestvold-Haugen (+1,15 Sekunden) durch.
Im Viertelfinale hatte er zuvor Weltcup-Gesamtleader Henrik Kristoffersen um satte 0,78 Sekunden distanziert. „Wenn du die Chance hast, dann möchtest du zuschlagen. Und das habe ich getan“, sagte Leitinger im Interview mit dem ORF. Dennoch baute der Norweger, der letztlich den 7. Platz holte, seine Gesamtführung aus. Zweiter ist weiter Vincent Kriechmayr aus der Speed-Mannschaft des ÖSV. Leitinger hatte sich im Jänner 2018 einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen - seither kämpfte er mühsam, um den Anschluss an die Weltspitze wieder zu schaffen. Am Sonntag war er nicht über Rang 23 hinausgekommen. „Gestern habe ich so ausgeleert, das hat mich so angezipft“, verriet er. „Deswegen war gleich heute die nächste Chance - und ich habe zugeschlagen. Das taugt mir.“
Auch Windingstad, der am Sonntag Siebenter gewesen war, strahlte über das ganze Gesicht. Sein bisher bestes Weltcup-Ergebnis war Rang zwei im heurigen März im Riesentorlauf von Kranjska Gora gewesen. „Es ist fantastisch“, jubelte der 26-Jährige. „Ich habe ein gutes Gefühl gehabt, mich immer sehr sicher und kontrolliert gefühlt“ Auf dem roten Kurs habe er sich besonders wohlgefühlt, berichtete Windingstad. Dort holte er fast alle seine Siege in den K.-o.-Duellen. „Da habe ich auch ein bisschen Glück gehabt.“ Aus dem österreichischen Team schaffte auch Dominik Raschner sein bestes Weltcup-Ergebnis. Dem 25-jährigen Tiroler fehlten im Achtelfinale gegen Nestvold-Haugen nur drei Hundertstel zum Sieg. Er kam schließlich auf Platz 11.
„War ein megacooles Rennen. Es taugt mir voll, Mann gegen Mann da anzutreten“, sagte Raschner, der am Sonntag auf Platz 26 gelandet war.Die routinierteren Michael Matt (21.) und Christian Hirschbühl (19.) schieden schon in der 1. Runde aus. Matt scheiterte knapp am US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle, für Hirschbühl kam gegen Kristoffersen das Aus. „In dem Bewerb kommt es auf Kleinigkeiten an“, meinte der Vorarlberger. „Er war einfach schneller - und fertig.“ Marco Schwarz, Stefan Brennsteiner, Johannes Strolz und Daniel Meier waren bereits in der Qualifikation gescheitert, in der am Nachmittag ein technisches Problem für eine Verzögerung von über einer halben Stunde gesorgt hatte. Nach dem ersten von zwei Läufen streikte offenbar das System für die Zeitnehmung.
Das Ergebnis:
1. Rasmus Windingstad (NOR)
2. Stefan Luitz (GER)
3. Roland Leitinger (AUT)
4. Leif Kristian Nestvold-Haugen (NOR)
5. Lucas Braathen (NOR)
6. Mattias Rönngren (SWE)
7. Henrik Kristoffersen (NOR)
8. Justin Murisier (SUI)
9. Loic Meillard (SUI)
10. Thibaut Favrot (FRA)
11. Dominik Raschner (AUT)
12. Ryan Cochran-Siegle (USA)
13. Aleksander Aamodt Kilde (NOR)
14. River Radamus (USA)
15. Mathieu Faivre (FRA)
16. Pawel Trichischew (RUS)
17. Zan Kranjec (SLO)
18. Alexander Schmid (GER)
19. Bastian Meisen (GER)
19. Christian Hirschbühl (AUT)
21. Michael Matt (AUT)
22. Tommy Ford (USA)
23. Atle Lie McGrath (NOR)
24. Filip Zubcic (CRO)
25. Alexis Pinturault (FRA)
26. Mauro Caviezel (SUI)
27. Fabian Wilkens Solheim (NOR)
28. Hannes Zingerle (ITA)
29. Simon Maurberger (ITA)
30. Stefan Hadalin (SLO)
31. Matts Olsson (SWE)
32. Samu Torsti (FIN)
Wichtigere Duelle:
Finale: Windingstad schlägt Luitz (+0,41)
Um Platz 3: Leitinger schlägt Nestvold-Haugen (+1,15)
Um Platz 5: Braathen schlägt Rönngren (+0,66)
Um Platz 7: Kristoffersen schlägt Murisier (+0,39)
Der Stand im Gesamtweltcup:
1. Henrik Kristoffersen (NOR) 379 Punkte
2. Vincent Kriechmayr (AUT) 312
3. Alexis Pinturault (FRA) 302
4. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 294
5. Matthias Mayer (AUT) 257
6. Dominik Paris (ITA) 249
7. Marco Odermatt (SUI) 222
8. Beat Feuz (SUI) 221
9. Mauro Caviezel (SUI) 218
10. Thomas Dreßen (GER) 202
11. Kjetil Jansrud (NOR) 197
12. Zan Kranjec (SLO) 194
13. Leif Kristian Nestvold-Haugen (NOR) 171
14. Tommy Ford (USA) 170
15. Rasmus Windingstad (NOR) 168
Weiters:
18. Hannes Reichelt (AUT) 133
28. Roland Leitinger (AUT) 90
38. Michael Matt (AUT) 79
40. Marco Schwarz (AUT) 72
40. Christian Hirschbühl (AUT) 72
49. Christian Walder (AUT) 51
57. Max Franz (AUT) 38
57. Manuel Feller (AUT) 38
64. Dominik Raschner (AUT) 32
75. Daniel Danklmaier (AUT) 20
87. Otmar Striedinger (AUT) 14
93. Stefan Babinsky (AUT) 11
93. Marc Digruber (AUT) 11
98. Stefan Brennsteiner (AUT) 10
109. Christoph Krenn (AUT) 6
109. Christopher Neumayer (AUT) 6
Der Stand im Nationencup (21):
1. Österreich 2561 Punkte
2. Schweiz 2280
3. Norwegen 2161
4. Italien 1740
5. Frankreich 1462
6. USA 1277
7. Deutschland 1188
8. Schweden 734
9. Slowenien 500
10. Slowakei 292
11. Kanada 252
12. Tschechien 206
13. Kroatien 143
14. Neuseeland 126
15. Russland 77
16. Liechtenstein 54
17. Großbritannien 48
18. Bulgarien 22
19. Belgien 16
19. Japan 16
21. Finnland 4
22. Niederlande 1
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