Er war eines der Spaßautos des Sommers: Mazda hat zum 30. Geburtstag des MX-5 eine Sonderedition herausgebracht. Knallorange wie die MA 48 (für Nicht-Wiener: Magistrat für Abfallwirtschaft), aber alles andere als ein Kübel. Mit dem kleinen Freudenspender wünscht man sich, der Sommer ginge nie zu Ende. Wer das Glück hat, einen der limitierten Sonder-Roadster zu ergattern, rettet das Sommergefühl locker über den Winter.
Ein Blick auf den knallig lackierten Zweisitzer, schon ist im Herzen Sommer. Und trotzdem ist er ein ideales Winterauto, jedenfalls für Angehörige der fahraktiven Fraktion. 50:50-Gewichtsverteilung, Heckantrieb und eine herrliche Lenkung, so wollen wir das. Mit dem Gaspedal lenken wir natürlich nur auf abgesperrten Strecken. Wobei - wenn dann mal Schnee liegt, ist das ja eher unverdächtig.
Für den Winter ist die RF-Variante am geeignetsten, schlicht wegen des noch besseren Wetterschutzes. Aber echte Roadsterfahrer baden auch gerne im Wind, auch wenn er kalt ist und obwohl in einem Puristiker wie dem Mazda kein warmes Nackengebläse angeboten wird.
Dafür bringt der „30th Anniversary“ jede Menge sonstige Sonderausstattung mit. Hervorragende Recarositze etwa, mit racing-orangenen Elementen, Brembo-Bremsen vorne, wundervolle 17-Zoll-Alus im speziellen Design und mit „30th Anniversary“-Gravur, Alcantara für den edlen Auftritt und überhaupt eine Reihe von Zierelementen, die es nur für die Special Edition gibt.
Logischerweise ist der Topmotor verbaut, also der neue Zweiliter-Vierzylinder, der erst seit dem Modelljahr 2019 erhältlich ist. Im Vergleich zum Vorgänger-Triebwerk ist er ungleich besser fahrbar und bringt noch mehr Spaß. Dabei sind es nicht nur die 184 statt 160 PS oder die 205 statt 200 Nm, sondern in hohem Maße die um 700 Umdrehungen auf 7500/min. gewachsene Maximaldrehzahl. Zudem wird das maximale Drehmoment bereits bei 4000 statt 4600/min. erreicht.
Auch darüber hinaus wurde der MX-5 überarbeitet, bekam mehr Assistenten usw. und hat dadurch noch weiter an Attraktivität gewonnen. Dabei hat er aber nicht an Identität, Eigenständigkeit und Charakter verloren. Es gibt wenig Ikonen, die nach 30 Jahren Bauzeit ihrem Ursprung noch so nah sind.
Mit einem Handgriff fliegt das Verdeck nach hinten, einen Moment später fliegen die Haare. Etwas später sausen dann die Ohren - natürlich kann es hier auch laut werden. Wir sitzen schließlich nicht in einem dieser Komfort-Cabrios, in denen auch bei geöffnetem Dach annähernd Windstille herrscht.
Puristisch ist zum Glück auch das Preisgefüge bei den Japanern. Den 30er-MX-5 wird man wohl nicht mehr beim Händler antreffen. Von den weltweit 3000 waren nur 50 Stück für Österreich bestimmt. Aber wer weiß, vielleicht findet sich noch einer zum Preis von 37.990 Euro. Das Basismodell gibt es bereits ab 29.990 Euro (mit dem ebenfalls überarbeiteten 1,5-Liter-Motor, der 132 PS leistet).
Wer einen „30th Anniversary“ in Zivil, also ohne die orangefarbenen Elemente und den ebensolchen Lack, will, der bestellt am besten den „Revolution Top“, da sind dann auch z.B. die Recaros dabei, aber auch ein Bilstein-Fahrwerk. Damit kann man dann ganz hervorragend der Frage nachgehen, ob der Mazda MX-5 nun ein besseres Sommer- oder Winterauto ist …
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