Die Parade startet um 14 Uhr beim Stadtpark. Von dort wird der Tross wie bereits im Vorjahr vorbei an Rathaus, Parlament und der Oper bis zum Schwarzenbergplatz ziehen, wo die Abschlusskundgebung "Celebration" stattfindet. Von 17 bis 22 Uhr werden auf einer Bühne unter anderem Lou Bega und "The Bad Powells" auftreten. Wer danach noch nicht heim will, kann den Tag bei den Abschlusspartys im "Ost-Klub" am Schwarzenbergplatz und im "brut" am Karlsplatz ausklingen lassen. Högl rechnet mit mehr als 100.000 Teilnehmern, betonte jedoch: "Das Wetter ist der entscheidende Faktor." Im Vorjahr wurden 120.000 Gäste gezählt.
Post bringt Sonderbriefmarke heraus
Eine Besonderheit hat die 15. Regenbogenparade dabei zu bieten: Die österreichische Post gibt eine eigene Sondermarke heraus. Dabei handelt es sich um die "erste der homosexuellen Bewegung gewidmete Briefmarke der Welt", erklärte Erich Haas von der Post. Erhältlich ist das rare Stück - es erscheint in einer limitierten Auflage - in einem am Schwarzenbergplatz eingerichteten Sonderpostamt. Gestaltet wurde die Marke von Högl selbst, der Grafiker ist.
Trotz Partystimmung wies der Organisator auf den politischen Charakter der Veranstaltung hin. "Trotz eingetragener Partnerschaft gibt es immer noch einiges zu tun", betonte Högl. So würden gleichgeschlechtliche Paare bei der Adoption oder der medizinisch unterstützten Fortpflanzung immer noch diskriminiert werden. Mit dem Motto "We are family!" wolle man deswegen nicht nur darauf aufmerksam machen, dass Lesben und Schwule eine große Familie seien, sondern auch, dass sie in Familien leben. "Liebe darf in dieser Stadt nicht mit zweierlei Maß gemessen werden", unterstrich auch die zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger (SP). Als "Zeichen der Freude", aber auch als als "Zeichen des Kampfes" bezeichnete die Grüne Klubobfrau Maria Vassilakou den Umzug.
Wien ist "Hot-Spot der schwul-lesbischen Szene"
Zur Regenbogenparade werden auch zahlreiche ausländische Gäste anreisen, denn: "Wien hat sich heimlich, still und leise zum Hot-Spot der schwul-lesbischen Szene entwickelt", weiß Wien-Tourismus-Chef Norbert Kettner. Die Bundeshauptstadt punkte vor allem mit ihrem kulturellen und kulinarischen Angebot. Konkrete Zahlen, wie viel der Umzug der Stadt wirtschaftlich bringt, gibt es nicht. Jedoch sei belegt, dass er unmittelbar zu höheren Nächtigungszahlen und dem Image Wiens beitrage.
Bis zum Startschuss der Regenbogenparade stehen im Rahmen des bereits seit 5. Juni laufenden "Pride"-Festreigens, dessen Höhepunkt der Ringumzug am 3. Juli markiert, noch zahlreiche Veranstaltungen auf dem Programm. Bereits am Samstag singt Nina Hagen in der Wiener Stadthalle, am Dienstag lässt Talkmoderator Alfred Biolek dort "Mein Theater mit dem Fernsehen" Revue passieren. Auftritte von Malediva, Chris Kolonko oder Peggy Meggy & Friends stehen ebenfalls noch an. Daneben gibt es Stadtspaziergänge etwa zum Thema "Verdrängtes Unrecht. Die Verfolgung von Schwulen und Lesben im Nationalsozialismus" oder schwul-lesbische Führungen im Hauptgebäude der Universität oder im Rathaus.
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