Bedrückender Besuch

Bewohner zurück in der Tschernobyl-Geisterstadt

Ausland
27.12.2019 00:32

Am 26. April 1986 explodierte Reaktor 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl. Seitdem - bzw. Tagen danach, weil man so lange mit der Evakuierung zögerte - ist der nächstgelegene Ort Pripyat eine Geisterstadt. An den ausgehöhlten Plattenbauten mit den zerborstenen Fensterscheiben sind heute noch Hammer und Sichel zu sehen. 49.000 Menschen lebten vor der Katastrophe dort. Nun sind einige der ehemaligen Bewohner zurückgekehrt, zum ersten Mal überhaupt, um einen Christbaum zu schmücken.

Ein Video (siehe oben) zeigt, wie vor der gespenstischen Szenerie der seit Jahrzehnten leer stehenden Bauten ein Christbaum dekoriert wird - mit alten Schwarz-Weiß-Fotos und Ornamenten, die an die Nuklearkatastrophe erinnern sollen.

Zum ersten Mal kehrten frühere Bewohner nach Pripyat zurück. (Bild: ruptly.tv)
Zum ersten Mal kehrten frühere Bewohner nach Pripyat zurück.
Die Menschen schmückten einen Weihnachtsbaum mit alten Fotos oder anderen Gegenständen, die sie mit dem verhängnisvollen Tag in Verbindung bringen. (Bild: ruptly.tv)
Die Menschen schmückten einen Weihnachtsbaum mit alten Fotos oder anderen Gegenständen, die sie mit dem verhängnisvollen Tag in Verbindung bringen.
Sie schmückten einen Weihnachtsbaum mit alten Fotos oder anderen Gegenständen, die sie mit dem verhängnisvollen Tag in Verbindung bringen. (Bild: ruptly.tv)
Sie schmückten einen Weihnachtsbaum mit alten Fotos oder anderen Gegenständen, die sie mit dem verhängnisvollen Tag in Verbindung bringen.

Feuerwehrleute eilten ungeschützt zum brennenden AKW
Mehr als acht Millionen Menschen waren vor 33 Jahren enormer Strahlung ausgesetzt, die sich unkontrollierbar verteilte und in Form von giftigen Wolken auch über einen Teil Europas hinwegzog. Die Bewohner des 1970 extra für die Angestellten des Atomkraftwerks und ihre Familien aufgebauten Stadt waren am schlimmsten betroffen - abgesehen von jenen, die sich zum Zeitpunkt des Unglücks direkt im AKW befanden, und der Feuerwehrleute, die ungeschützt zum Einsatz geeilt waren. Sie starben innerhalb kurzer Zeit an der Strahlung.

Die Geisterstadt Pripyat im Jahr 2011 (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Die Geisterstadt Pripyat im Jahr 2011
Die Geisterstadt Pripyat (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Die Geisterstadt Pripyat
In Pripyat sieht es noch immer so aus wie an dem Tag, als die Menschen evakuiert wurden. (Bild: ruptly.tv)
In Pripyat sieht es noch immer so aus wie an dem Tag, als die Menschen evakuiert wurden.

Verheerendster Atomunfall der Geschichte
Tschernobyl gilt noch immer als der verheerendste Atomunfall der Geschichte. Offiziell gibt die Regierung die Zahl der Toten auch heute noch mit 31 an, doch zahlreiche starben an Krankheiten, die in Zusammenhang mit der Katastrophe gebracht werden. Die Sperrzone ist noch immer weitgehend unbewohnt. In den letzten Jahren hat sich aber eine Art Katastrophentourismus dorthin entwickelt.

Zuletzt hatte die amerikanisch-britische Serie „Chernobyl“ für eine breite Aufmerksamkeit für die Katastrophe gesorgt.

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