Für Salzburger Verhältnisse kommt der künftige grüne Vizekanzler Werner Kogler ja ein bisschen wie ein linker Alt-Hippie rüber. In Sachen Hochkultur gilt der in der türkis-grünen Koalition bald für Kunst zuständige Steirer jedenfalls noch nicht als eine Größe. Aber das ist nicht schlimm. Nach Türkis-Blau, das mehr im Lager Gabalier beheimatet war, kann es eigentlich nur besser werden.
Die an Ibiza zerschellte Regierung war an Kunst und Kultur nicht rasend interessiert. Was kein Hindernis war, Interessen zu haben. Das ist aber nicht überraschend. Auf diesem Jahrmarkt der Eitelkeiten geht es um viel Geld.
Für die nie leicht glücklich zu machende Kulturszene könnte sich Werner Kogler noch als Glücksfall herausstellen. Auch wenn das auf den ersten Blick überraschen mag. Aber der oberste Grüne gehört keiner der üblichen Cliquen an. Und er gilt als pragmatisch und aufgeschlossen. Auch könnte Koglers ausdauernde Freude an der Wirtshauskultur bei einigen Künstlern gut ankommen.
Mit entsprechender Neugierde wird Werner Kogler im Jubiläumsjahr der Salzburger Festspiele erwartet. Das Festival steht - laut Programmbuch - unter anderem im Zeichen „von der Veränderung der Welt durch eine solidarische Gesellschaft, durch eine neue Menschlichkeit“. Dieses Motto sollte eigentlich ganz nach dem Geschmack des Ober-Grünen sein.
Jetzt muss das auch nur noch mit der eigenen Partei und dem neuen Koalitionspartner funktionieren.
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