Doppelweltmeister

Geldnot, Spott: Peter Wright wollte schon aufhören

Sport-Mix
04.01.2022 06:11

Eine schwierige Kindheit, später Gallensteine, Geldnot und Spott: Peter Wright blickt auf eine bewegte Karriere voller Turbulenzen zurück. Dass er einmal - seit Montagabend ist‘s fix - Doppelweltmeister sein würde, war lange nicht absehbar. Noch vor nicht einmal zehn Jahren wollte er schon alles hinschmeißen ...

„Ich bin überglücklich, diese fantastische Trophäe zum zweiten Mal in die Höhe zu stemmen“, jubelte Wright, der 2021 drei TV-Titel gewinnen konnte, im „Ally Pally“: „Es war ein schwieriger Start in das Jahr für mich abseits des Darts, aber ich hatte ein großartiges Jahr am Oche und dieser Titel setzt dem Ganzen die Krone auf.“

Weltmeister Peter Wright (Bild: LAWRENCE LUSTIG)
Weltmeister Peter Wright

Wright holte zum zweiten Mal nach 2020 den WM-Titel. Und das ist gemessen an seiner Vergangenheit fast ein Märchen. Für die Darts-Karriere des extravaganten Wright wäre der Begriff Achterbahnfahrt wohl eine Untertreibung. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, warf der Schotte als Kind Pfeile auf Bäume, auf die er vorher eine Darts-Scheibe gemalt hatte. An seine schwierige Kindheit erinnert er sich öffentlich kaum. Trotz seines riesigen Talents spielte er lange nur auf regionaler Ebene. Bis ihn seine Frau und Managerin Joanne dazu nötigte, den Weg in die Weltspitze ernsthaft in Angriff zu nehmen. Seine Frau war es auch, die ihn Ende 2013 von einem konkret geplanten Karriereende abriet.

„So viele haben mich runtergemacht“
Gallensteine, Geldnot und Spott bereiteten den Wrights Sorgen, der Aufstieg von einfachen Lebensverhältnissen in privilegierte war nicht vorgezeichnet. Auf dem Gipfel seiner Karriere erinnerte sich der neue Champion, dessen durch-choreografierter Auftritt nichts mit ihm als Privatperson gemein hat, auch an die vielen Rückschläge. „So viele Menschen haben mich runtergemacht und gesagt, das ist ein Mann für zweite Plätze“, sagte Wright. Genau das Gegenteil hat er bewiesen.

(Bild: LAWRENCE LUSTIG)

Thriller im Finale
Am Montag gewann Wright im Finale gegen „Bully Boy“ Michael Smith die ersten beiden Sätze mit 3:1, bevor Smith die nächsten beiden Sätze gewann und ausglich. Wright holte sich die Führung zurück, indem er das Entscheidungsleg des fünften Satzes gewann, bevor Smith sechs der nächsten sieben Legs gewann und zum ersten Mal mit 4:3 in Führung ging.
Nach dem erneuten Ausgleich durch Wright holte sich Smith mit dem Gewinn des neunten Satzes die Führung zurück und schien auf dem Weg zum Titel, als er im zehnten Satz mit 2:0 führte. Doch Wright kam zurück und gewann den Satz mit einem 84er-Finish, bevor er Smith im elften Satz einen Whitewash verpasste und damit wieder in Führung ging. Der Weltranglistenzweite setzte seinen Sprint bis zur Ziellinie fort, während Smith machtlos war, Wright zu stoppen, der den 12. und letzten Satz mit 3:1 gewann und damit den Sieg besiegelte. 

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(Bild: KMM)



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