Von Trump angeordnet
Iranischer General bei US-Raketenangriff getötet
Bei einem US-Raketenangriff nahe dem Flughafen der irakischen Hauptstadt Bagdad ist einer der hochrangigsten iranischen Generäle getötet worden. Das US-Verteidigungsministerium bestätigte am späten Donnerstagabend den Tod von Kassem Soleimani, dem Kommandanten der iranischen Al-Quds-Brigaden. Das Militär habe die Operation auf Anweisung von US-Präsident Donald Trump ausgeführt, um weitere Attacken auf amerikanische Kräfte in der Region zu verhindern, hieß es. Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Khamenei schwor bereits Rache und kündigte „schwere Vergeltung“ an.
Das Pentagon teilte mit, Soleimani habe aktiv an Plänen gearbeitet, um amerikanische Diplomaten und Einsatzkräfte zu attackieren. Der General und die Al-Quds-Brigaden seien verantwortlich für den Tod von Hunderten Amerikanern und Verbündeten. Soleimani habe in den vergangenen Monaten Angriffe auf Stützpunkte von US-Verbündeten gesteuert und auch die gewaltsamen Proteste an der US-Botschaft in Bagdad gebilligt.
Ziel des Angriffs sei es, den Iran von künftigen Attacken abzuschrecken. „Die Vereinigten Staaten werden weiterhin alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um unser Volk und unsere Interessen überall auf der Welt zu schützen“, so das Pentagon weiter. Trump selbst hatte zuvor auf Twitter lediglich das Bild einer US-Flagge verbreitet - ohne Kommentar.
Wie die irakischen Sicherheitskräfte erklärten, waren am Donnerstag in der Nähe von Bagdads Flughafen drei Raketen eingeschlagen. Die Raketen gingen demnach nahe der Halle für Luftfracht herunter. Der irakischen Nachrichtenseite Al-Sumaria zufolge schlugen sie nahe einem Sicherheitscamp beim Flughafen ein.
Khamenei droht „Verbrechern“ mit Vergeltung
Soleimani ist der prominenteste Vertreter und das bekannteste Gesicht des iranischen Militärs im Ausland. Die Al-Quds-Brigaden gehören zu den Revolutionsgarden, einer Eliteeinheit der iranischen Streitkräfte. Soleimani tauchte sowohl im Irak als auch im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien immer wieder an der Seite von schiitischen Milizen auf, die vom Iran unterstützt werden. Sein Tod bedeutet einen neuen Höhepunkt im Konflikt zwischen den USA und dem Iran. Ayatollah Khamenei drohte in einer am Freitag über den Internetdienst Twitter verbreiteten Botschaft den „Verbrechern“, die für den Tod Soleimanis verantwortlich seien, mit Vergeltung.
Raketenangriff ging Sturm auf US-Botschaft voraus
Bei dem Angriff kam nach Angaben der vom Iran unterstützten irakischen Volksmobilisierungskräfte auch deren stellvertretender Leiter Abu Mahdi al-Muhandis ums Leben. Den getöteten Muhandis hatte US-Außenminister Mike Pompeo am Mittwoch beschuldigt, einer der Verantwortlichen für den Sturm auf die US-Botschaft in Bagdad gewesen zu sein. Er habe den Angriff auf die Botschaft zusammen mit drei anderen Männern organisiert.
Bereits am vergangenen Wochenende hatten die USA schiitische Milizen im Irak angegriffen. Als Reaktion darauf drangen am Dienstag Hunderte Demonstranten in Bagdads besonders gesicherte Grüne Zone ein, um die US-Botschaft zu stürmen. Mehrere Wachhäuschen wurden in Brand gesetzt, Mauern beschmiert und Brandsätze geworfen.
Sicherheitskräfte drängten die Demonstranten jedoch zurück, bevor sie auf das Botschaftsgelände gelangen konnten. Zur Abschreckung setzte das US-Militär auch Kampfhubschrauber ein und verlegte rund 100 Marineinfanteristen aus dem benachbarten Kuwait nach Bagdad. Die USA machen den Iran für die Proteste verantwortlich. Die Führung in Teheran wies den Vorwurf vehement zurück.
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