Seit Kurzem ist es offiziell: Indien unternimmt einen neuerlichen Versuch, ein Raumfahrzeug auf dem Mond zu landen. Die Regierung in Neu-Delhi hat die Mission „Chandrayaan-3“, die aus einem stationären Lander sowie einem Rover bestehen wird, genehmigt. Der Start soll voraussichtlich im November erfolgen, berichtete die indische Raumfahrtbehörde ISRO.
Anders als die Vorgängermission wird das Projekt „Chandrayaan-3“ (was auf Sanskrit „Mondfahrzeug“ bedeutet, Anm.), das laut ISRO umgerechnet rund 77 Millionen Euro kosten soll, ohne Orbiter auskommen. Der Grund: Der im Zuge der „Chandrayaan-2“-Mission in eine Umlaufbahn um den Mond gebrachte Orbiter (im Bild unten rechts) ist noch in gutem Zustand und kann daher die für die Kommunikation der Sonde mit der Bodenstation verwendet werden.
Die Mission „Chandrayaan-3“ ist bereits die dritte von Indien in Richtung Erdtrabant. Die erste Mondsonde des südasiatischen Landes, „Chandrayaan-1“, startete 2008 und umkreiste den Mond, ohne aber auf ihm zu landen. Mit der aktuellen Mission will Indien das vierte Land nach den USA, Russland und China werden, dem eine kontrollierte Mondlandung gelingt.
Erster Mondlandeversuch 2019 scheiterte
Die 142 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 128 Millionen Euro) teure „Chandrayaan-2“-Mission, mit der man die Oberfläche der Südpol-Region des Mondes kartieren, den Boden zu analysieren und nach Wasser suchen wollte, scheiterte Anfang September, als das Landemodul „Vikram“ samt dem darin befindlichen Rover „Pragyan“ auf der Mondoberfläche zerschellte.
Bisher gelang nur den USA, der Sowjetunion und China eine kontrollierte Landung auf dem Erdtrabanten. Im April des Vorjahres war die israelische Sonde „Beresheet“ beim Landeversuch auf dem Mond nach einem technischen Fehler abgestürzt.
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