Mit Tempo 140 über Österreichs Autobahnen flitzen - das über Jahre hinweg aufgebaute Pilotprojekt des ehemaligen Verkehrsministers Norbert Hofer (FPÖ) ist Geschichte. Im türkis-grünen Regierungsprogramm wird der Tempo-Vorstoß des FPÖ-Politikers kurzerhand ausgebremst.
Beim schnellen Überfliegen des 326 Seiten umfassenden Regierungsprogramms könnte man diesen Unterpunkt leicht übersehen. So heißt es da unter dem Themenblock „Straßenverkehr“ kurz und knapp: „Umgehende Beendigung der Pilotprojekte 140 km/h auf Autobahnen“. Das war’s also. Auf Österreichs Autobahnen fährt man wieder maximal 130 km/h schnell.
Tempo 160 unter Hubert Gorbach
Dabei wollte schon 2006 einer schneller auf Österreichs Autobahnen unterwegs sein. Damals setzte sich der damalige BZÖ-Verkehrsminister Hubert Gorbach für Tempo 160 ein. Es kam insgesamt zu zwei Pilotversuchen auf der Tauernautobahn in Kärnten. Der spätere SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann beendete das Projekt im April 2007.
Etwas mehr als zehn Jahre später kam dann abermals ein Verkehrsminister auf die mehr oder weniger gleiche Idee. Dieses Mal war es Norbert Hofer. 160 km/h waren jedoch auch ihm zu viel, mit Tempo 140 sollte man aber über die heimischen Autobahnen düsen dürfen. Es folgten diverse Studien, im August 2018 wurden dann trotz vieler Kritiker zwei Teststrecken auf der Westautobahn in Ober- und Niederösterreich über insgesamt 120 Kilometer gestartet.
„Würde die 140 gern generell einführen“
„Heute hat die Geschwindigkeit bei den Verbrauchswerten einen wesentlich geringeren Einfluss als das früher der Fall war“, verteidigte Hofer damals das über 311.000 Euro teure Projekt und träumte von der Zukunft: „Ich würde die 140 nach dem Testversuch gern generell einführen.“
Nach dem Ende der türkis-blauen Regierung im Mai 2019 zog der scheidende Verkehrsminister Bilanz. Damals betonte er, dass Österreich ein „Land der Autofahrer“ sei. Dass sein Prestigeprojekt dennoch auf dem Abstellgleis landen würde, war Hofer wohl schon da bewusst. So sei es schade, dass nun wohl einige Projekte „auf der Strecke bleiben“ würden.
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