Fotomuseum

Koalitions-Auftakt mit einer grünen Provokation

Salzburg
04.01.2020 11:47

Es ist eine unfreundliche Grußbotschaft: Die grüne Kulturpolitikerin Eva Blimlinger lehnt neues Fotomuseum in Salzburg ab. Landeshauptmann Wilfried Haslauer lässt sich von dem Affront nicht erschüttern. 

„Für mich ist das eine Einzelmeinung, die Motive der mir persönlich nicht bekannten Frau Blimlinger möchte ich nicht hinterfragen. In der Sache selbst bin ich optimistisch, Ansprechpartnerin wird Kulturstaatssekretärin Lunacek sein. Ich habe auch schon diesbezüglich Kontakte zu Vizekanzler Kogler und dem designierten Finanzminister Blümel aufgenommen“, erklärte Haslauer auf Anfrage der „Krone“ am Freitag. Haslauer wertet Blimlingers Aussage als „salopp geäußerte Meinung“. Man werde mit ihr einen sachlichen Dialog suchen.

Alarmstimmung ausgelöst hatte Eva Blimlinger, ehemalige Rektorin mit einer finalen Erklärung, dass es das Fotomuseum in Salzburg nicht geben werde. Im Regierungsprogramm ist allenfalls von einer virtuellen Variante als „digitales Foto- und Architekturlab“ die Rede. Das kann als grünes Kuckucksei vor der heutigen grünen Bundesversammlung in Salzburg bewertet werden.

So drastisch sieht das der Bürgerlisten-Stadtmandatar Markus Grüner Musil nicht: „Ich halte den Standort am Mönchsberg für gut, die genauen Planungsinhalte kenne ich bislang nicht. Aber mit der Kollegin aus Wien wird man wohl ein klärendes Gespräch führen müssen.“

Stadt-Vize und Kulturressortchef Bernhard Auinger bildet in der Fotomuseums-Causa eine derzeit eher unübliche rot-türkis-(schwarze) Achse mit Haslauer: „Ich stehe nach wie vor zu diesem Projekt, zumal sich Salzburg gerade in Fotofragen eine sehr hohe Kompetenz erworben hat, die sich hinter keinem anderen Bundesland verstecken muss. Der Vorstoß von Eva Blimlinger fällt für mich in den Bereich von internen Kommunikations-Defiziten der Grünen, die sie selber klären müssten.“

 Haslauers Planung sieht vor, dass sich das Projekt bis 2025 realisieren lässt. Den Zentralisierungsreflex, dass alles kulturell Bedeutende in Wien sein müsse, hat er naturgemäß nicht.

Porträt von Roland Ruess
Roland Ruess
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