Heli Dungler, Gründer der weltweit bekannten österreichischen Tierschutzorganisation Vier Pfoten, ist tot. Laut „Krone“-Informationen erlitt Dungler am Sonntag, während eines Aufenthalts in Südafrika, einen Herzinfarkt. „Die Welt hat einen ganz besonderen Tierfreund und Visionär verloren“, hieß es seitens Vier Pfoten. Dungler wurde 56 Jahre alt.
Dungler wurde 1963 in Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich geboren. Nach der Absolvierung des Zivildiensts ging er nach Wien, wo im Jahr 1984 seine aktive Laufbahn im Tierschutz als Mitarbeiter für Meeresökologie und Walfang für Greenpeace begann. 1987 und 1988 arbeitete Dungler als freiberuflicher Experte für Pelztierzucht.
Vier-Pfoten-Gründung 1988
Nach anfänglicher Aufklärungsarbeit mit Tierschutzaktivisten gründete Dungler 1988 in Wien die Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Diese beschäftigte zuletzt gut 500 Mitarbeiter und ist auf mittlerweile fünf Kontinenten vertreten. Sie zählt somit zu den vier größten internationalen Tierschutzorganisationen. Dungler hinterlässt seine Ehefrau und eine Tochter. Er hielt sich zuletzt im Löwen-Refugium Lions Rock in Südafrika auf, wo er im Alter von 56 Jahren einen Herzinfarkt erlitt und starb. Der österreichische und internationale Tierschutz tragen Trauer. Das Mitgefühl gilt seiner Familie.
In Österreich trat Heli Dungler in den letzten Jahren vehement für eine Reform der Landwirtschaft ein, zuletzt vor allem im Zuge des Klimawandels. „Wir dürfen nicht zulassen, dass etwas Wertvolles wie unsere Lebensmittel zu Billigprodukten werden“, war seine tiefe Überzeugung, wie es seitens Vier Pfoten hieß.
„Ein schwerer Schlag“
Bei der Tierschutzorganisation zeigte man sich erschüttert vom plötzlichen Ableben ihres Gründers. „Wir trauern um unseren Gründer und Präsidenten Heli Dungler, der ganz plötzlich und unerwartet verstorben ist“, hieß es in einem Statement, das via Facebook veröffentlicht wurde. Dunglers Tod sei „ein schwerer Schlag für uns und erfüllt uns mit großem Schmerz“, sagte Josef Pfabigan, Vorstandsmitglied und langjähriger Wegbegleiter von Heli Dungler.
„Durch seine Leidenschaft und seinen unermüdlichen Einsatz konnte Vier Pfoten vielen Tausenden Tieren das Leben retten“, so Pfabigan. Die Welt habe „einen ganz besonderen Tierfreund und Visionär verloren“. „Unsere Gedanken und unser tief empfundenes Mitgefühl sind in diesen schweren Stunden bei seiner Frau, seiner Tochter und allen seinen Angehörigen.“
Fundraiser des Jahres 2018
Erst im Oktober 2018 hatte der Fundraising Verband Austria im Rahmen einer feierlichen Gala den Vier-Pfoten-Gründer zum Fundraiser des Jahres gekürt. Dungler hatte vor über 30 Jahren mit großem Idealismus, Mut und einer klaren Mission eine kleine ehrenamtliche Tierschutzorganisation gegründet - „heute ist diese in 15 Ländern auf fünf Kontinenten aktiv. Der transparente und ethisch verantwortungsvolle Umgang mit Spenden mündete in dem Erfolg, als erste Tierschutzorganisation mit dem Spendengütesiegel ausgezeichnet zu werden“, begründete der Verband die Auszeichnung.
Humorvoll, diszipliniert, hartnäckig
Die Laudatio für Heli Dungler hielt damals die „Krone“-Journalistin und Tierschützerin Maggie Entenfellner. Sie hob in ihrer Rede die Lebenslust und den Humor Dunglers hervor, um dann anzumerken: „Vier Pfoten hat den Tierschutz in Österreich geprägt - und das ist sicher zu einem großen Teil der Verdienst von Heli Dungler.“
Sein Geheimnis liege darin, dass er - „bei all seinem Humor, der so mitreißend sein kann“ - ganz genau wisse, wann es ernst wird. Neben all seiner Fröhlichkeit verberge sich in ihm eine unglaublich disziplinierte, sehr hartnäckige Persönlichkeit, „die ganz genau weiß, was sie will, und nie vergisst, um was es wirklich geht“, so die „Krone“-Tierexpertin.
Kronen Zeitung/krone.at
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