Brigitte Bierlein wird heute ihr Amt als Bundeskanzlerin an ÖVP-Chef Sebastian Kurz übergeben. Davor hat sie der „Krone“ noch acht Fragen beantwortet und sich zudem in einem öffentlichen Video (siehe oben) verabschiedet.
„Krone“: Wie würden Sie das Jahr 2019 in einem Satz beschreiben?
Brigite Bierlein: Es war ein politisch außergewöhnliches, mitunter turbulentes Jahr, in dem sich insbesondere unsere bald 100-jährige Bundesverfassung bewährt hat.
Die größte Überraschung?
Es war überraschend, wie viele Menschen ich treffen durfte, die sich täglich oft abseits der Öffentlichkeit für ihre Mitmenschen einsetzen.
Die größte Ernüchterung?
Ich empfinde keine Ernüchterung. Das Amt der Bundeskanzlerin innegehabt haben zu dürfen, war ein großes Privileg.
Welches Projekt trägt ganz deutlich Ihre Handschrift?
Es freut mich, dass wir auf europäischer Ebene ein ausgeglichenes Personalpaket erreichen und Johannes Hahn mit einstimmiger Unterstützung des Hauptausschusses des Nationalrates als Kommissar nominieren konnten.
Welchem Projekt hätten Sie sich als Kanzlerin einer regulären Regierung verschrieben?
Es gibt viele Bereiche, denen man sich hätte verschreiben können - etwa im Bildungs-, Umwelt- oder Sozialbereich.
Welches Zeugnis würden Sie sich selbst schreiben?
Ich überlasse die Beurteilung der Bevölkerung. Wir haben jedenfalls versucht, der Republik nach bestem Wissen und Gewissen zu dienen.
Was werden Sie Ihrer Nachfolgerin jedenfalls sagen?
Ich bin mir sicher, dass mein Nachfolger sehr gut weiß, was zu tun ist.
Wie sehen Ihre beruflichen Pläne für die Zeit nach der Amtsübergabe aus?
Ich strebe keine politische Funktion mehr an. Ich stehe seit 1972 im Berufsleben und habe viele Interessen, denen ich bald nachgehen werde.
Sandra Schieder, Kronen Zeitung
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