In der Rangliste der „mächtigsten“ Reisepässe landet das österreichische Dokument aktuell auf einem Spitzenplatz: 185 Länder kann man damit besuchen, ohne vorher ein Visum zu beantragen. Angeführt wird das von der internationalen Beratungsfirma Henley jährlich erstellte Ranking auch im Jahr 2020 erneut von asiatischen Ländern.
Der Henley Passport Index reiht alle Reisepässe weltweit gemessen an der Anzahl an Zielen, die ihre Inhaber ohne vorher beantragtes Visum besuchen können. Mit einer Punktzahl von 191, die für 191 Länder mit Visumsfreiheit/Visum bei Ankunft steht, hat sich Japan zum dritten Mal in Folge den Spitzenplatz gesichert, gab das Unternehmen unter Berufung auf Daten der Internationalen Luftfahrtgesellschaft (IATA) am Dienstag bekannt. Singapur belegt Platz zwei mit einer Punktzahl von 190, während Südkorea mit Zugang zu 189 Destinationen auf den dritten Platz abgerutscht ist, den es sich mit Deutschland teilt.
Österreich teilt sich Platz sieben
Auf einer Stufe mit Österreich landeten Irland, die Niederlande, Portugal und die Schweiz. Die USA und Großbritannien setzten ihren Abstieg fort: Sie landeten unmittelbar hinter Österreich, 2015 hatten sie noch gemeinsam Platz eins belegt.
Finnland und Italien erreichten eine Punktzahl von 188, während Dänemark, Luxemburg und Spanien 187 Punkte schafften. Beständig aufgestiegen sind in den vergangenen zehn Jahren die Vereinigten Arabischen Emirate - mit einer nunmehrigen Punktzahl von 171 für Visumsfreiheit/Visum bei Ankunft. Afghanistan stellt mit einem entsprechenden Zugang zu 26 Ländern weiterhin das Schlusslicht der Tabelle dar.
„Wachsende Kluft bei Reisefreiheit“
Christian H. Kaelin, Vorsitzender von Henley & Partners, wies auf die wachsende Kluft bei der Reisefreiheit hin: „Japanische Reisepassinhaber haben im Vergleich zu afghanischen Staatsbürgern Zugang zu weiteren 165 Zielen.“ „Es gibt eine ausgeprägte Korrelation zwischen Visumsfreiheit und beispielsweise der Investitionsfreiheit“, analysierten die Politikwissenschaftler Ugur Altundal und Ömer Zarpli von der Universität Syracuse bzw. der Universität Pittsburgh. „Ähnlich verhält es sich mit der Gewerbefreiheit - und europäische Staaten wie Österreich, Malta und die Schweiz, die eine unternehmensfreundliche Umgebung haben, erreichen tendenziell auch in Bezug auf die Wirkmächtigkeit ihrer Reisepässe ein höheres Ranking.“ Zudem sei eine starke Übereinstimmung zwischen persönlichen Freiheiten und der Reisefreiheit feststellbar, hieß es.
Der Henley Passport Index wird von dem Unternehmen seit dem Jahr 2006 erstellt.
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