Auf der Suche nach vielleicht bewohnbaren Planeten außerhalb unseres Sonnensystems hat der NASA-Satellit TESS eine erste größere Entdeckung gemacht. Mit seiner Hilfe konnten Astronomen einen Exoplaneten namens TOI 700 d identifiziert, der von seiner Größe her mit der Erde vergleichbar ist und möglicherweise auch über flüssiges Wasser verfügen könnte, so die US-Raumfahrtbehörde.
Der Planet mit dem Katalognamen TOI 700 d sei rund hundert Lichtjahre von der Erde entfernt und damit - in astronomischen Maßstäben - relativ nah, hieß es am Montag beim Jahrestreffen der Amerikanischen Astronomischen Gesellschaft im hawaiianischen Honolulu.
Hilfe von Amateur-Astronomen für NASA
Bei der Entdeckung bekam die NASA Hilfe von Amateur-Astronomen. TESS (Transiting Exoplanet Survey Satellite) hatte den Stern, den TOI 700 d umkreist, zunächst falsch eingestuft. Daher wurden seine Planeten zunächst für größer und heißer gehalten, als sie in Wirklichkeit sind. Mehrere Hobby-Astronomen wie der Schüler Alton Spencer, der mit dem TESS-Team zusammenarbeitet, deckten den Fehler jedoch auf.
„Als wir die Parameter des Sterns korrigierten, schrumpfte die Größe seiner Planeten, und wir stellten fest, dass der äußerste von ihnen in etwa die Größe der Erde hat und in einer bewohnbaren Zone liegt“, sagte die Studentin Emily Gilbert von der University of Chicago. Später bestätigte auch das Weltraumteleskop „Spitzer“ diese Einschätzung.
Mission TESS wurde im April 2018 gestartet
In der Vergangenheit wurden bereits einige solcher erdähnlicher Exoplaneten entdeckt, insbesondere vom Weltraumteleskop „Kepler“. Für den Planetenjäger TESS, dessen Mission im April 2018 begonnen hatte, war es aber die erste derartige Entdeckung. Woraus TOI 700 d besteht, soll nun weiter untersucht werden.
Groß wie ein Kühlschrank und mit vier Kameras bestückt
TESS hat etwa die Größe eines Kühlschranks und ist mit vier Kameras bestückt. Wie sein Vorgänger, das Teleskop „Kepler“ beobachtet der Transiting Exoplanet Survey Satellite das Licht bestimmter Sterne. Wenn es kurz nachlässt, könnte das bedeuten, dass ein Planet vorbeigezogen ist. Das Observatorium im All soll sowohl kleine steinige Planeten als auch riesige Himmelskörper finden - und insgesamt ein deutlich größeres Gebiet abdecken als „Kepler“.
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