Der seit Monaten schwelende Konflikt im englischen Königshaus scheint seinen Höhepunkt erreicht zu haben. Am Mittwoch teilten Prinz Harry und Herzogin Meghan mit, „als ranghohe Mitglieder der Königsfamilie zurücktreten zu wollen“: „Wir wollen arbeiten, um finanziell unabhängig zu werden“, hieß es in einer Erklärung. Harry und Meghan kündigten zudem an, künftig einen Teil des Jahres in Nordamerika zu verbringen.
Nach „vielen Monaten des Nachdenkens“ und der Diskussionen hätten sie entschieden, eine „fortschrittliche, neue Rolle“ innerhalb des Königshauses für sich zu entwickeln, teilte das Paar via Instagram mit. Sie würden Queen Elizabeth II. aber weiterhin voll unterstützen. Die Queen ist dafür bekannt, ihre Familie gerne als „Firma“ zu bezeichnen. Repräsentative Aufgaben sind für Mitglieder der Königsfamilie daher „Teil des Jobs“.
Presse berichtete zunehmend kritischer
Der Herzog von Sussex und seine Frau haben ein turbulentes Jahr hinter sich. In einem Interview sprachen sie 2019 über die Schattenseiten eines Lebens in der Öffentlichkeit. Die britische Boulevardpresse hatte die US-Schauspielerin zunächst begeistert in der britischen Königsfamilie willkommen geheißen, später wurde die Berichterstattung aber zunehmend kritischer.
Auch die Queen selbst hatte in ihrer traditionellen Weihnachtsansprache auf den „holprigen“ Weg der Königsfamilie in den vergangenen Monaten hingewiesen und von „lang anhaltenden Differenzen“ gesprochen. Letztere dürfte es besonders zwischen Meghan und Herzogin Kate, der Gattin von Harrys älterem Bruder Prinz William, gegeben haben.
In einem Fernsehinterview während einer Afrika-Reise hatte Harry eingeräumt, dass er sich mit seinem Bruder William (37) auseinandergelebt habe. „Wir sind derzeit sicherlich auf unterschiedlichen Pfaden.“ Zugleich betonte er, er werde immer für William da sein - und umgekehrt. Auch der Weihnachtsfeier der Königin auf Schloss Sandringham waren Meghan und Harry ferngeblieben.
Folgt nun Umzug nach Kanada?
Die Weihnachtsfeiertage hatten die beiden stattdessen in Kanada verbracht. Der Herzog und die US-Schauspielerin hatten im Mai 2018 in Windsor geheiratet. Ein Jahr später kam ihr erstes Kind, Sohn Archie, zur Welt. Zuletzt hatte ein Besuch der beiden in der kanadischen Botschaft in London heftige Spekulationen entfacht. Laut Insidern sollen die beiden schon länger über einen Umzug nach Kanada nachdenken.
Königshaus äußert „Verständnis“
Das britische Königshaus äußerte am Mittwochabend Verständnis für den Wunsch von Prinz Harry und Meghan, kündigte allerdings gleichzeitig aber schwierige Gespräche an. „Wir verstehen ihren Wunsch, einen anderen Weg einzuschlagen“, erklärte eine Sprecherin der Queen. Es handle sich jedoch um „komplizierte Fragen, die zu regeln Zeit braucht“. Die Gespräche über die zukünftige Rolle des Paares stünden noch ganz am Anfang.
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