Mut, Selbstwertgefühl und Resilienz brauchen Kraft. Was die wichtigsten Kraftquellen sind, erklärt Psychologin Donya Gilan der „Krone“.
„Krone“: Werden die Weichen für Resilienz schon in der Kindheit gestellt?
Donya Gilan: Grundzüge der Resilienz bilden sich bereits in der Kindheit aus. Wichtig ist, in den prägenden Entwicklungsphasen eine Bezugsperson zu haben, die Vertrauen schenkt, als Modell, gerade was Problemlösung betrifft, fungiert.
Welchen Rat haben Sie für Eltern?
Es ist auch relevant, Kindern nicht bei allen schwierigen Situationen vorauseilend zu helfen und alle Hindernisse für sie zu bewältigen. Resilienz wächst in konkreten belastenden Situationen, nur so können sich wichtige Kompetenzen bei Heranwachsenden ausbauen und entfalten.
Welchen Einblick gibt die eigene Biografie noch?
Wie wir gelernt haben, unsere Ressourcen und Fähigkeiten einzusetzen und auszubauen. Also wie wir in unserer Biografie gelernt haben, Herausforderungen zu meistern, erfolgreich an etwas zu arbeiten, mit geeigneten Strategien Frustration und Langeweile zu besiegen und über sozial akzeptable Durchsetzungsfähigkeiten zu verfügen. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht daran arbeiten könnte.
Es kommt auf die Motivation an, tagtäglich etwas zu tun, um an seiner Stresskompetenz zu arbeiten. Menschen, die sich als Teil einer Gruppe wahrnehmen und eine kollektive Identität ausbilden, fühlen sich durch das Zugehörigkeitsgefühl gestärkt und geschützt. Sie entwickeln eine kollektive Selbstwirksamkeit und zeigen in belastenden Situationen im Vergleich zu Einzelkämpfern geringere Stressantworten. Die „Gruppe“ bzw. das Kollektiv fördert die Resilienz und hilft insbesondere in Krisensituationen.
Susanne Zita, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.