176 Tote im Iran
Video zeigt Moment, als die Boeing getroffen wird
Was bereits kurz nach dem tragischen Flugzeugunglück mit 176 Toten im Iran vermutet wurde, scheint nun endgültig bestätigt: Die Boeing 737-800 der Ukraine International Airlines mit der Flugnummer PS752 wurde abgeschossen. Ob es sich dabei um ein Versehen oder einen terroristischen Akt handelt, ist noch nicht restlos geklärt. Doch Hinweise deuten auf ein fehlerhaft ausgelöstes Kurzstrecken-Flugabwehr-Raketensystem hin. Ein Video (siehe oben) soll nun den Moment zeigen, als die Boeing kurz nach dem Start getroffen wird.
Das Video wurde der „New York Times“ zugespielt und soll jenen Moment zeigen, als der Flugkörper die Boeing trifft.
Staatschefs von Abschuss überzeugt
Neben US-Präsident Donald Trump sind auch der kanadische Premier Justin Trudeau und der britische Regierungschef Boris Johnson überzeugt, dass die Maschine abgeschossen wurde. Johnson sagte am Donnerstagabend, die Beweislage deute daraufhin, dass die Maschine von einer iranischen Boden-Luft-Rakete getroffen wurde - möglicherweise unabsichtlich. Trudeau erklärte, Geheimdienstinformationen wiesen darauf hin, dass die Maschine „von einer iranischen Boden-Luft-Rakete abgeschossen wurde“. Nicht weniger als 63 der 176 getöteten Insassen waren Kanadier.
US-Geheimdienstmitarbeiter gehen davon aus, dass das iranische Luftabwehrsystem aktiv gewesen sein könnte, nachdem am Mittwoch vom Iran aus Raketen auf von US-Soldaten genutzte Militärstützpunkte im Irak abgefeuert worden waren, berichteten CNN und „Newsweek“.
Video: Iran feuert Dutzende Raketen auf US-Stützpunkte
Iran lässt Boeing-Experten zu
Andere Videoaufnahmen, die bereits veröffentlicht wurden, zeigen, wie das brennende Flugzeug an Höhe verliert. Dass das Flugzeug abgeschossen wurde, lässt sich wohl kaum noch von der Hand weisen, der Iran dementiert die Berichte dennoch und verlangt von Kanada die Übergabe seiner Geheimdienstformationen. Die kanadische Regierung solle diese Informationen mit einer vom Iran eingesetzten Untersuchungskommission „teilen“, erklärte das Außenministerium in Teheran. Nach anfänglichem Zögern haben die iranischen Behörden nun Boeing-Experten „offiziell eingeladen, an den Untersuchungen teilzunehmen“, wie die staatliche Nachrichtenagentur IRNA Freitagfrüh mitteilte.
Iran besteht auf technischem Defekt
Die iranischen Behörden bekräftigten am Donnerstag erneut, dass eine technische Ursache zu der Katastrophe geführt habe. „Wegen eines technischen Defekts hat die Maschine Feuer gefangen, und dies führte zum Absturz“, sagte Verkehrs- und Transportminister Mohammed Eslami der Nachrichtenagentur Isna. Die Ukraine schließt hingegen einen Raketenangriff oder einen Terroranschlag als Ursache nicht aus.
AUA streicht Flüge nach Teheran
Die Austrian Airlines haben am Donnerstagabend bekannt gegeben, wegen der „veränderten Einschätzung der Sicherheitslage“ bis auf Weiteres alle Flüge nach Teheran zu streichen. Eine bereits auf dem Weg befindliche Maschine drehte in Sofia wieder um.
Konflikt zwischen Iran und USA
Der Absturz der Maschine geschah in einer politisch aufgeheizten Zeit im Nahen Osten. Der Konflikt zwischen dem Iran und den USA hatte sich zuletzt zugespitzt. US-Präsident Donald Trump schlug am Mittwochabend aber moderatere Töne an: Er kündigte zwar neue Wirtschaftssanktionen gegen den Iran an, aber keine Militärschläge.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.