Wegen Kokainhandels ist Ex-Fußballer Sanel Kuljic vor knapp einem Monat zu zwölf Monaten unbedingter Haft verurteilt worden. Plädierten bereits damals seine beiden Verteidiger für Therapie statt Gefängnis und stand im Raum, dass der 42-Jährige die Strafe nicht in Haft verbüßen muss, er stattdessen eine Therapie erhält, öffneten sich am Freitag für Kuljic die Gefängnistore - knapp einen Monat nach seiner Verurteilung.
Rund 80 Gramm Kokain hatte der Ex-Kicker - selbst laut eigenen Angaben seit Längerem süchtig - an mehrere Abnehmer weitergegeben, zudem illegal Waffen besessen, einen Teleskopschlagstock sowie eine Faustfeuerwaffe. Am 5. Dezember musste er sich deshalb vor Gericht verantworten, gab sich einsichtig und therapiewillig. „Ich will ein strafloses Leben“, erklärte der 42-Jährige damals, wollte sich nicht zuletzt aufgrund seiner Rolle als junger Familienvater von den Drogen lossagen.
Therapie statt Strafe
Bereits im Zuge der Verhandlung wurde klar, dass der frühere Fußballer gute Chancen haben könnte, eine Therapie zu erhalten, und die zwölf Monate Haft nicht im Gefängnis verbüßen muss - sollte Therapiefähigkeit und -willigkeit bestätigt werden. Dies würde Strafaufschub bedeuten. Durchläuft er die Therapie erfolgreich, könne die Strafe endgültig bedingt nachgesehen werden.
Am Freitag war es schlussendlich so weit: Kuljic konnte laut „Krone“-Infos das Gefängnis verlassen, musste zuvor jedoch geloben, sich einer Therapie zu unterziehen und regelmäßig Meldung zu erstatten.
Wegen Betrug verurteilt
Kuljic hatte es einst als „Strafraum-Kobra“ bis ins Nationalteam geschafft, wurde aber im Oktober 2014 im Zuge des größten Wettskandals im österreichischen Fußball wegen schweren Betrugs, Erpressung und Nötigung zu fünf Jahren Haft verurteilt. Im Mai 2017 wurde er wegen guter Führung vorzeitig entlassen.
Am 20. September 2019 wurde er erneut festgenommen - wegen des Verdachts auf Drogenhandel. Die Polizei hatte ihn beschattet.
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