Ein Besuch bei den Dreharbeiten für „Taktik“ in früheren Kasernengemäuern. Die Inspiration für den Film erfolgte durch die Geiselnahme in der Grazer Karlau 1996. Die gebürtige Steirerin Marion Mitterhammer sorgt als Produzentin für ein Starensemble von höchster Qualität.
Bevor sich die alten Gemäuer der Grazer Kirchnerkaserne in einen Wohnpark verwandeln, hat jüngst noch einmal Zucht und Ordnung Einzug gehalten - und zwar im wohl schlechtesten Sinn. Die Anlage dient als Kulisse für die Verfilmung jener Geiselnahme, die 1996 für Angst und Schrecken gesorgt hat. Drei amtsbekannte Verbrecher brachten damals in der Karlau drei Damen, die als Verkäuferinnen im Anstaltsladen beschäftigt waren, mit größter Brutalität in ihre Gewalt.
Zehn Stunden in Todesangst
Es sollten zehn ganz lange Stunden in Todesangst werden, die das Leben der Opfer für immer veränderten. Daran, dass das Drama zumindest physisch unblutig ausgegangen ist, war der damalige Polizeiverhandler Eduard Hamedl maßgeblich beteiligt. Er war es auch, der das aktuelle Filmprojekt so richtig ins Laufen brachte
Marion Mitterhammer, die außergewöhnlicherweise in ihrer steirischen Heimat als Produzentin und Schauspielerin in Erscheinung tritt: „Seine Erzählungen, wie das damals abgelaufen ist, haben mich inspiriert. Ich wollte die Themen, die diese Geschichte umfassen, ganz einfach umsetzen.“ Nachsatz: „Nein, es wird keine Dokumentation und schon gar keine Nacherzählung. Wenn man so will, ist alles völlig frei erfunden“
Was die Besetzung betrifft, agiert man freilich ziemlich nah an den damals so dramatischen Stunden im Häfn. Gemeinsam mit ihrem Ehemann, Star-Regisseur Hans-Günther Bücking, dirigiert sie ein hochkarätiges Ensemble. In den Rollen der verängstigten Geiselopfer agieren neben Mitterhammer noch Bojana Golenac und Michou Friesz.
Harald Krassnitzer als Geiselnehmer
Das Gangster-Trio - damals Adolf Schandl, Peter Grossauer, Tawfik Ben Ahmed Chaovali - verkörpern Harald Krassnitzer, Michael Thomas und Anoushiravan Mohnseni. Krassnitzer: „Bei so einem tollem Team und bei so einem Thema kann man ja gar nicht ablehnen. Die Rolle des Geiselnehmers, der als Psychopath unvorstellbare Dinge macht, ist schon eine echte Herausforderung für mich.“
Und: „Ich bin ohnedies richtig gerne in Graz. Hier - ich war zwei Jahre am Grazer Schauspielhaus engagiert - hat meine Karriere ja ihren Ausgang genommen. Da kehre ich gerne zurück.“ Maßgebliche Unterstützung für das Kinoprojekt kommt auch vom Land Steiermark (Kulturlandesrat Christopher Drexler) und von der Stadt Graz mit der „Film Commission Graz“ (Barbara Rosanelli). Bürgermeister Siegfried Nagl schwelgte beim Set-Besuch in Erinnerungen. „Hier in der Kirchnerkaserne habe ich einst als junger Soldat auch meinen Dienst versehen.“
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