Ungewöhnliche Inserate sind derzeit auf einer Homepage im Internet zu sehen. „Frühjahrsjagd auf Pumas und Schwarzbären in Kanada“ heißt es darin. Ein heimischer Jäger versucht damit, einer jungen kanadischen Berufsjägerin zu helfen, Interessenten zu finden. Und tatsächlich: Einige Anfragen sind bereits eingelangt.
„Pumajagd mit Hunden in den Rocky Mountains im Jänner/Februar 2020. Diese sportliche, körperlich anspruchsvolle Jagd kann noch bis Ende Februar durchgeführt werden. Preis: 5900 Euro“, steht in einem Inserat. In der zweiten Anzeige heißt es: „Angeboten wird eine Frühjahrsjagd auf Schwarzbären mit 100-prozentiger Erfolgsgarantie in den Rocky Mountain Foothills zum Preis von 3500 Euro.“ Die Jagddauer beträgt zwischen fünf und sieben Tage.
Im Preis inkludiert ist die Jagd auf und der Abschuss des Tieres, die Rohpräparation der Trophäe, alle Transfers vor Ort, die Unterkunft sowie Verpflegung während der Jagd und alle Lizenzen, Versicherungen und notwendigen Papiere zur Ausfuhr der Trophäe. Selbst zu organisieren und zu bezahlen ist unter anderem der Hin- und Rückflug, die Aufenthalte vor und nach der Jagd sowie die weitere Präparation der Trophäe im Heimatland.
Ein Freundschaftsdienst ohne Hintergedanken
„Diese Inserate beziehen sich auf die kanadischen Provinzen British Columbia und Alberta. Eine junge, befreundete Berufsjägerin und Outfitterin hat sich dort vor Kurzem selbstständig gemacht. Mit solchen Anzeigen in ganz Europa versuche ich, ihr dabei zu helfen, ihren Kundenstock zu erweitern. Sie bietet übrigens auch Jagden auf alle anderen dort vorkommenden Wildarten, Angeltouren und spezielle Wildnis-Touren nur für Frauen an“, verdeutlicht der heimische Jäger.
Für ihn sei das ein reiner Freundschaftsdienst ohne finanzielles Interesse. „Dass sich eine Frau in diesem harten Business durchzusetzen versucht, ist bemerkenswert“, begründet er seine Hilfeleistung.
„Diese Jagdreisen sind auf jeden Fall legal“
Doch sind diese Jagdreisen tatsächlich legal? „Auf jeden Fall“, antwortet der Jäger ohne zu zögern, „die Jagden finden in der Wildnis statt. Die zuständigen Behörden ermitteln die Bestandsdichte der jeweiligen Wildarten bezogen auf die jeweiligen Regionen und geben die Rahmenbedingungen und Abschussquoten genau vor. Daran hat man sich zu halten, sonst verliert man als Veranstalter solcher Jagden die Berechtigungslizenz. Und es ist nicht so, dass auf jedes Tier geschossen wird. Es wird versucht, nur solche Tiere der Population zu entnehmen, die in den nächsten zwei bis drei Jahren eines natürlichen Todes sterben würden“, betont der Jäger.
„Einige Anfragen bereits eingelangt“
Das Interesse für diese beiden Jagdreisen sei vorhanden. Vor allem die Jagd auf Schwarzbären wird vielfach als die Einstiegsjagd in der Wildnis Kanadas bezeichnet. „Sofort nach der Schaltung der Inserate sind bereits einige Anfragen hereingekommen. Ob diese Jäger dann tatsächlich die Reise buchen, weiß ich nicht. Ich gebe nur die Kontaktdaten meiner Bekannten aus Kanada weiter, die dann alles Weitere abwickelt“, schildert der Einheimische.
Die Problematik rund um derartige Jagdreisen ist dem erfahrenen Jäger bewusst: „Das ist ein sensibles Thema, doch da die Jagden unter Einhaltung einer gewissen Jagdethik durchgeführt werden sowie legal und unter staatlicher Kontrolle stehen, habe ich kein Problem damit, diese weiterzuempfehlen. Dass das Interesse und somit ein Markt für solche Jagdreisen besteht, zeigen auch zig professionelle Jagdreisevermittler, die unter anderem online tätig sind.“
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