Hiobsbotschaft für Hunderte Opel-Mitarbeiter in Wien: Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, wird am Standort in Aspern die Produktion von Motoren beendet. Dadurch werden 200 bis 270 Personen ihre Arbeitsplätze verlieren. Die Zahl der Beschäftigen sinkt dadurch auf rund 600.
Als Grund für das Ende der Motorenfertigung wird das Auslaufen eines Großauftrags von General Motors genannt. Die Produktion läuft Mitte 2020 aus. Die Peugeot-Mutter PSA hatte Opel im Jahr 2017 von General Motors übernommen. Wie der Autokonzern außerdem mitteilte, wird die Getriebeproduktion fortgesetzt. Demnach werden in Aspern auch in Zukunft Sechsgang-Getriebe für die PSA-Group hergestellt. Bereits Ende März 2019 hatte Opel in Wien Hunderte Jobs gestrichen.
Die Arbeiterbetriebsratsvorsitzende bei Opel Wien, Renate Blauensteiner, hat sich über den weiteren Stellenabbau nicht überrascht gezeigt. Dass der General-Motors-Auftrag zur Motorenproduktion mit Jahresmitte auslaufe, sei im Betrieb seit Langem bekannt. Für die Betroffenen wurde ein Sozialplan mit Vorruhestand erarbeitet.
„Wir geben natürlich die Hoffnung nicht auf“
„Wir haben schon seit Jahren gewusst, dass der Motor ausläuft“, sagte Blauensteiner. Man habe auch ein neues Produkt bekommen, aber man brauche ein zusätzliches Produkt für die Fertigung, das den Jobabbau der 270 Mitarbeiter abfedere. Derzeit sehe es nicht danach aus, aber „wir geben natürlich die Hoffnung nicht auf“.
Die Geschichte des Opelwerks in Wien begann am 23. August 1979, als der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky und General-Motors-Austria-Chef Helmuth Schimpf einen Vertrag für die Errichtung eines Motorenwerkes unterzeichneten. Laut der Firmenchronik waren damals Investitionen von 9,8 Milliarden Schilling vorgesehen - umgerechnet wären das heute 710 Millionen Euro.
1600 Mitarbeiter bei Eröffnung des Werks in Aspern
Bei der offiziellen Eröffnung am 15. Oktober 1982 standen bereits 1600 Mitarbeiter an den Fließbändern. 1983 stieg die Jahresproduktion auf 230.000 Motoren und 250.000 Getriebe. 1995, am Höhepunkt der Produktion, arbeiteten in den Fabrikshallen in Wien-Aspern im Osten der Stadt an die 3000 Menschen.
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